SERGEI TCHOBAN – Futuristiche Utopie oder Realität
04. Dezember 2021 – 30. Januar 2022
Kunsthalle Rostock
Der russisch-deutsche Künstler und Architekt Sergei Tchoban untersucht in seinen Arbeiten die Betrachtungsweise der Architektur auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kulturreicher Städte und Soziodemographie der Menschheit. Für seine Einzelausstellung in der Kunsthalle Rostock wird durch Tereza de Arrudas Projektvorschlag eine Auswahl von Zeichnungen, die in den letzten Jahren realisiert wurden, präsentiert. Im Rahmen dieser Ausstellung wurde ein einzigartiger Überblick seiner Produktion geschaffen, einschließlich einer Auswahl von Werken, die erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Sergei Tchoban fungiert als Flaneur, der die architektonische Umgebung als Zeugnis der menschlichen Entwicklung bereist und beobachtet. Zu Beginn dienten europäische Städte im Osten und Westen als Plattformen seiner Betrachtung. In den letzten Jahren hatte er die Gelegenheit, außereuropäische Länder und bedeutende Architekturlandschaften zu besuchen. Seine Forschungsreisen führten ihn beispielsweise nach Brasilien, um die Architektur von Oscar Niemeyer zu erleben, einem der repräsentativsten Zeichner der Moderne. Ferner besuchte er 2019 Havanna, geleitet von seiner Neugier, das koloniale Erbe, sowie das russische Erbe, um die aktuelle multikulturelle Existenz dieser einzigartigen historischen Fusion zu visualisieren.
Als Künstler und Architekt spiegelt Sergei Tchoban das kontrastreiche Zusammenspiel von historischer und moderner Architektur wieder, auf einer Weise wie viele moderne Städte nachgezeichnet sind. Es vereint visuelle und konstruierte Ideen auf Papier, präsentiert eine Auswahl von Projekten und architektonischen Fantasien, die den Kontrast zwischen zeitgenössischer und historischer, ikonischer Architektur aufzeigen.
Durch seine Beobachtung und Mitwirkung hinterfragt Sergei Tchoban, welche Rolle neue idealisierte und gebaute architektonische Schichten bei der Schaffung und Kreation einer zeitgenössischen Stadt spielen. Die Auswahl der Werke, die in der Kunsthalle Rostock präsentiert werden sollen, umfassen Werke aus mehreren Jahrzehnten. Begleitet werden diese Arbeiten von zahlreichen „kanonischer“ europäischer Städte, die für ihn aufgrund ihrer monumentalen und historischen Gegebenheit von großer Relevanz sind. Die Arbeiten werden mit Konzepten architektonischer Denkmäler des 20. Jahrhunderts begleitet – freistehenden Skulpturen oder Elemente von Gebäuden und urbaner Städte, die aus seiner Fantasie in Anspielung auf die Zukunft entstanden sind. Zum Teil werden diese mit Elementen urbaner Baukonstruktion, die im Zuge seiner Laufbahn als Architekt entstanden sind, kombiniert. Seine dynamischen Formen, kühnen Ausleger und die Plastizität dieser Darstellungen ermöglichen uns, die Entwicklung, die für unsere Zeit charakteristischen Sprache, der Architektur zu analysieren. Ein weiterer Gegenstand seiner Werke dienen Ruinen Form eins Zeugnisses unserer Existenz. Anhand von Grafiken und Radierungen inszeniert Sergei Tchoban die Verwandlung architektonischer Denkmäler. So kann eine Diskussion darüber eingeleitet werden, ob solche Prozesse lediglich eine Metamorphose der Städte, oder ein absichtlicher Eingriff der Veränderung seien – mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung der Zukunft, die nicht auf der Vergangenheit basiert, aber als isoliertes Labor des postmodernen Lebens betrachtet werden kann.
Die von der Kunsthistorikerin Tereza de Arruda kuratierte Ausstellung wird 20 Zeichnungen und Abbildung von realisierten Bauwerken des Künstlers in der Kunsthalle Rostock präsentieren.
Bildnachweis: © Sergei Tchoban, Sackgasse II
Kunsthalle Rostock
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