Ab 10. März 2021

Das Auge – Die (Handy-)Kamera richtet sich auf ein Objekt. Im aufmerksamen Hinschauen bemerken wir: Das Bild atmet. Es bewegt sich im Atemrhythmus der Kamerahand, ist verbunden mit dem Körper des Menschen, der filmt. Über den Zeigegestus seiner Hand lädt er uns ein, ihm nah zu sein und seinen Augen-Blick zu teilen. Siehst du? – Das Ohr – Eine Stimme tritt hinzu. Sie kommt aus dem »Off«, also von außerhalb. Der deutsche Begriff Off-Stimme leiht sich aus dem Englischen einen Teil seiner Begrifflichkeit, das Draußen. Ein Mensch spricht, unsere Ohren heften sich an seine Lippen. Wir lauschen seiner Stimme und hören Worte, Atem, Klangfarbe, Tonhöhe und Ausdruck. Das Hören überbrückt unsere räumliche Distanz und lässt uns selbst dann noch im Museumsraum verweilen, wenn wir die Augen schließen. Hörst du? – »La Voix Off« nimmt Bezug auf die aktuelle Ausstellung »Das kleine Spiel zwischen dem Ich und dem Mir – Kunst und Choreografie«. Das Format nimmt unseren Körper in seiner Funktion als Wahrnehmungsorgan zum Ausgangspunkt und verrät uns damit nicht nur etwas über das Kunstwerk und die Stimme da draußen, sondern auch über uns selbst und unsere Interaktion mit dem Körper Welt. »La Voix Off – Augenblick und Stimme« erscheint in unregelmäßigen Abständen und wird auf unserer Website veröffentlicht.

Konzept: Susanne Heincke, Suzanne Josek und Barbara Schachtner mit Kolumba – Mit Dank an Achim Lengerer für sein Projekt über Fernand Deligny, dem wir die Idee zum Titel unserer Reihe verdanken

Bildnachweis: La Voix Off #01, Nicole Baginski, Still, Copyright: Kolumba


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