11. Juni – 18. Juli 2021
Museum Ostwall


Mit seinen Aktionen, Performances, Objekten und Installationen hinterfragt Ulrichs auf ironische und spitzfindige Art geläufige Wahrnehmungsmuster und Weltansichten. „Neugier und Zweifel sind die Produktivkräfte, die mich am meisten voranbringen. Nichts glauben!“ (Timm Ulrichs).
Gezeigt werden vor allem Arbeiten aus den 1960er bis 1980er Jahren, die verschiedene Tätigkeitsbereiche und Themen des  vielseitigen und seit über 60 Jahren aktiven Künstlers aufgreifen.

Timm Ulrichs, geboren 1940 in Berlin, beginnt nach dem Abitur ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Hannover. Enttäuscht vom Hochschulwesen, bricht Ulrichs das Studium nach 12 Semestern ab, um sich als freischaffender Künstler, fernab der Zwänge des kommerziellen Kunstbetriebs, künstlerisch zu verwirklichen.
1961 gründet er die Werbezentrale für Totalkunst & Banalismus mit Zimmer-Galerie & Zimmer-Theater und erklärt sich zum „ersten lebenden Kunstwerk“. Er produziert Plakate, Postkarten, Flugblätter und Drucksachen, die er allesamt in Eigenregie verkauft. 1966  organisiert Ulrichs seine öffentliche „Selbstausstellung“ in Frankfurt am Main, lange vor Marina Abramović, und verbringt fünf Tage in einem Glaskasten. Anfang der 70er Jahre erhält er eine Berufung an die Kunstakademie Münster, wo er bis 2005 als Professor für Bildhauerei und Totalkunst tätig ist.

Als selbsternannter „Totalkünstler“, der unter anderem geprägt wurde durch den russischen Konstruktivismus, die Dadaisten und Surrealisten, lässt sich das Schaffen von Timm Ulrichs nicht in eine Schublade stecken. Sein Entdeckerdrang bringt immer wieder neue Ideen und Konzepte hervor. Grundlegend ist dabei das aufmerksame Beobachten und Hinterfragen des Alltäglichen; das Hinterfragen dessen, was uns umgibt, beeinflusst und prägt. Dazu zählt auch unsere verbale und schriftliche Ausdrucksweise. Timm Ulrichs nimmt die Dinge gern mal beim Wort, visualisiert unsere bildhafte Sprache und stellt Konventionen und Normen infrage. In diesem Zusammenhang bilden die Schenkungen und Erwerbungen Timm Ulrichs’ für das Museum Ostwall im Dortmunder U eine wertvolle Bereicherung des Sammlungsbestandes um die Kunst der sechziger und siebziger Jahre mit dem Schwerpunkt zur Kunstrichtung Fluxus.

Bildnachweis: haz.de, „Timm Ulrichs der Totalkünstler“ Nachrichten/Kultur/Region/Filmpremiere-Der-Totalkuenstler-ein-Film-ueber-Timm-Ulrichs


Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität
Museum Ostwall
Leonie-Reygers-Terrasse
D-44137 Dortmund
Telefon: +49(0)231 5024723

(Visited 38 times, 1 visits today)