Der Q18 Raum im Quartier am Hafen wird zu einem digitalen Ausstellungsprojekt. Die Künstler Veronika Simmering und Martin Wühler haben virtuelle Werke für das 3D Model des Raumes kreiert, die Online https://qah.koeln/de/virtuelles-q18/ wahrnehmbar sein werden. Die Künstler erhalten die Möglichkeit in einer vorgegebenen Architektur ungewöhnliche Installationen und Bilder zu entwickeln. Die Formen der Präsentation unterscheiden sich von einem partizipativen Rundgang und figürlichen Animationen im Bezug zur Kunstgeschichte.

Virtuelle Eröffnung: 22.01.2021 ab 19 Uhr
Im Virtuellen Q18 : https://qah.koeln/de/virtuelles-q18/

 

Veronika Simmering – Virtual Body

Veronika Simmering studiert an der Kunstakademie Münster und befasst sich in ihren künstlerischen Arbeiten mit den Themen digitaler Raumerfahrung und Materialität sowie dem Spannungsfeld zwischen Körperlichkeit und Künstlichkeit. Mit verschiedenen digitalen Techniken lotet die Künstlerin die Möglichkeiten und Grenzen der Virtualität aus und erschafft damit parallele Welten.

Die ortsspezifische Arbeit für den Virtual Q18 greift den Menschen als steuerbaren Avatar im digitalen Ausstellungsraum des Quartiers auf. Zu Beginn kann der Besucher den scheinbar anonymen Avatar mit dem Blick durch ein digital simuliertes Smartphone navigieren, sodass er gleichzeitig die Rolle des Beobachters sowie des Beobachteten einnimmt. In vier verschiedenen Szenen erforscht das Spiel das Verhältnis zwischen dem Spieler und seiner virtuellen Repräsentation und stellt sie in einen Dialog. Dabei wird die Sicht der Webcam auf den User in seinem privaten Raum als Material und somit auch als Gegenstand der Ausstellung verwendet. Am Ende werden die Wände des Raumes transparent. Die Illusion der Dreidimensionalität bricht auf. Das Webcambild des Spielers nimmt jetzt den größten Teil des Bildes ein und der Betrachter ist mit dem Avatar allein.

https://veronikasimmering.de/Quartier/

 

Martin Wühler – Virtual Body. Tenax Vitae

Martin Wühler hat an der HGB Leipzig Medienkunst studiert und kreiert Installationen, die zwischen Digital und Analog changieren.

Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf eines der Hauptwerke von Rinaldo Carnielo: Tenax Vitae / Zähes Leben | Hartes Leben. Der italienische Bildhauer hatte den Hang zu einer realistischen und morbiden Detailverliebtheit, welche zu seiner Zeit ambivalent rezipiert wurde. Es wird ihm nachgesagt, dass er kaum Arbeiten verkaufen konnte, da er seinen eigenen Anspruch an sich selbst immer Vorrang eingeräumt hatte.

Die Objekte in der virtuellen Ausstellung sind in der selben Zeit entstanden wie die Arbeit Tenax Vitae – Ende des 19 Jhd. Mittels der durch Fotogrametrie digitalisierten Skulpturen diverser Grabmäler, hauptsächlich in Deutschland, wird der harte Stein in das Fluide des Virtuellen überführt. Dort können Skulpturen, losgelöst von ihrer Ortsgebundenheit, beliebig verändert, kombiniert und mit den verschiedensten Technologien bearbeitet werden. Im Fokus der Arbeiten steht zudem der Aspekt Kopie und Original – Was ist Wahrheit – was bedeutet Glauben. Die virtuelle Ausstellung ist somit als ein Zwischenschritt – vom harten Lebenden zum flüssigen Toten – zu verstehen. Ein kleiner Einblick in das stetig wachsende Archiv und Labor.

 

Kuratiert von Wilko Austermann

Das Ausstellungsprojekt Date me Digital zeigt in vier folgenden Projekten unterschiedliche Themenfelder der digitalen Kunst. Internationale Künstler werden mit Medienkünstlern aus NRW im Dialog präsentiert. Der Titel Date me Digital verweist auf das Eintauchen in vier Themenfelder der Kunst und dem aktuellen Umgang digitaler Medien im Bezug zum „Dating“. Das Projekt findet im Ausstellungsraum des Atelierhauses Quartier am Hafen statt (http://qah.koeln/de/). Der Austausch mit den lokalen Künstlern wird durch ein wechselndes Screeningprogramm initiiert. Die Ausstellungen und digitalen Performances werden intensiv vor Ort und über die Sozialen Medien vermittelt.

Wilko Austermann (*1990) hat Kunstgeschichte an der HHU Düsseldorf und an der Sapienza in Rom studiert. Austermann kuratiert seit 2014 Kunstprojekte, in denen er Künstler zu bestimmten Fragestellungen zusammenbringt. Ihm ist der Diskurs über aktuelle Themen, an inhaltlich passenden Ausstellungsorten wichtig. Seit 2017 organisiert Austermann Ausstellungen im MMIII Kunstverein Mönchengladbach und dem Krefelder Kunstverein. 2018 kuratierte er die Schau digital gods im Rahmen des Festivals die digitale in Düsseldorf. Seitdem betreibt der Kunsthistoriker Recherche über den Einfluss des Digitalem auf die Kunstproduktion. 2020 kuratiert Wilko Austermann im Quartier am Hafen vier Ausstellungen, die digitale Künstler zu bestimmten Thematiken vereint.

 

Quartier am Hafen
Atelier 017
Poller Kirchweg 78-90
51105 Köln
+49 152 56190502
http://www.quartieramhafen.de/

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