Turi Simeti
18. März – 29. Mai 2021
Walter Storms Galerie GmbH
Die Einzelausstellung in der Walter Storms Galerie zeigt neuste Werke des im März 2021 in Mailand verstorbenen Künstlers.
Die Einzelausstellung „Turi Simeti“ in der Walter Storms Galerie zeigt neueste Werke des Mailänder Künstlers. Seit seiner Teilnahme 1965 an der Ausstellung „ZERO Avantgarde“ im Studio von Lucio Fontana in Mailand ist Turi Simeti (*1929-2021) durch seine monochromen Bildreliefs mit ovalen Strukturen international anerkannt.
Mit einer Komposition ausgewählter Werke von Künstlerfreunden ehren wir den überraschend verstorbenen Turi Simeti. Daher präsentieren wir parallel die Gruppenausstellung „Turi Simeti im Kontext der europäischen Bewegung der Konkreten Kunst der 60/ 80er Jahre“ mit Werken von Dadamaino, Ulrich Erben, Rupprecht Geiger, Stanislav Kolíbal, François Morellet, Roman Opalka, Giuseppe Spagnulo und Günther Uecker.
Schon früh entdeckte der 1929 in Alcamo auf Sizilien geborene Turi Simeti seine Leidenschaft für die Kunst. Mit 29 Jahren zieht es ihn deshalb 1958 nach Rom. Dort findet er schnell Zugang zu den Ateliers wichtiger Künstler, darunter Aberto Burri, einer der prägenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Er verbringt viel Zeit in Burri’s Atelier, dessen informelle Materialbilder großen Einfluss auf sein späteres Schaffen haben werden. Doch Simeti möchte seinen ganz eigenen Weg gehen und experimentiert mit verschiedensten Materialien. So verbrennt er unter anderem mit einer Kerze die Ecken rechteckiger Kartons und durch das Verschwinden der Ecken und Kanten entsteht eine ovale Form. Ein Bildmotiv, das sein künstlerisches Werk ein Leben lang bestimmen wird.
Es folgen längere Aufenthalte in London, Paris und Basel, wo Turi Simeti zahlreiche Vertreter der zeitgenössischen Avantgarde kennenlernt. Inspiriert durch seine Reisen und den Wunsch, seine Kunst von den traditionellen und vorher bereits festgelegten Codes zu befreien, entscheidet sich Simeti Anfang der 60er Jahre für das Monochrom und das Relief als bildgestalterische Elemente. Die Ellipse wird zu seinem Markenzeichen und Code seines künstlerischen Werkes. Die reliefartigen Erhebungen erzielen dank ihres Zusammenspiels von Licht und Schatten einen einzigartigen, dreidimensionalen Effekt. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die monochrome Farbgebung weiß, blau, rot, grün, schwarz oder gelb. Er gibt seinen Bildern Namen wie „un ovale nero“ oder „due ovali bianchi“, je nachdem wie viele dieser geheimnisvollen Erhöhungen sich unter der Leinwand verbergen und welchen Farbton er auswählt.
Im Jahr 1965 zieht Simeti nach Mailand, wo er bald Kontakt zum Umfeld der aktiven Kunstszene um Lucio Fontana und Piero Manzoni findet. Als Teil dieser neuen Generation nimmt er mit Agostino Bonalumi, Enrico Castellani, Dadamaino sowie weiteren Pionieren aus Europa und den Gründern der Bewegung Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker an der legendären Ausstellung „ZERO Avantgarde“ im Atelier von Lucio Fontana teil. Noch im gleichen Jahr findet seine erste Einzelausstellung in der Galerie Wulfengasse in Klagenfurt statt.
Von 1966 bis 1969 lädt ihn die Fairleigh Dickinson University in New Jersey als Artist in Residence ein und Simeti verbringt viel Zeit in New York, wo er ein eigenes Atelier eröffnet. Mit Beginn der 70er Jahre stellt Turi Simeti seine Werke in ganz Europa aus, bevor er in den 80er Jahren nach Rio de Janeiro geht, um dort zu arbeiten und ebenfalls mehrfach dort auszustellen.
Nach jahrelangen Auslandsaufenthalten kehrt Simeti 1989 mit einer Einzelausstellung in der Galerie Vismara wieder nach Mailand zurück. Ein Jahr später präsentiert die Mailänder Galerie Millenium die Ausstellung „Bonalumi – Castellani – Simeti“ und würdigt damit die drei wichtigsten italienischen Vertreter der ZERO-Bewegung. In den 90er Jahren zeichnen sich seine Arbeiten durch eine Vervielfachung und Streuung der ovalen Elemente auf der Oberfläche sowie einer intensiveren und abwechslungs-reicheren Farbgebung aus.
Bildnachweis: Walter storms galerie, Ausstellungsseite Turi Simeti.
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