DomagkAteliers, Halle 50

26. November – 29. November 2021


Zweigstelle Berlin präsentiert 10 Positionen zeitgenössischer Kunst aus ihrem Online-Portfolio

Albert Coers zeigt Fotos aus der Serie „Curitiba“, die im Herbst 2019 von einem Schaukasten in Curitiba / Brasilien entstanden. Klebebuchstaben haben sich gelöst, sind teils heruntergefallen, hängen schief. Aber so ergeben sich neue Wörter/Bedeutungen. „Cores“ (portugiesisch „Farben“) ist zufällig Albert Coers‘ Nachname, mit kleiner Buchstaben-Vertauschung.

Isabelle Dyckerhoff sagt zu ihren Bildern: „Wie kann man Farbe malen? Das möchte ich bei jedem Bild aufs Neue erkunden. Im Mittelpunkt meiner Arbeiten steht die materielle Präsenz von Farbe, ihre Ausdruckskraft und räumliche Wirkung. Die Bilder entstehen durch das Aneinandersetzen, Überlagern, Wegnehmen von Farbe bzw. Farbflächen. Jede Farbe steht dabei mit der daneben, der dahinter und der darüber liegenden in Zusammenhang, und natürlich in Zusammenhang mit dem Ganzen. Farbklänge verstärken sich, es kommt zu Dissonanzen oder eine andere Farbe bringt wieder Ruhe in die Komposition“.

Die Skulptur „unbetitelter Modulspiegel“ von Florian Ecker mit indifferenten Lichtreflexionen über Glanzschliff auf Marmorfragmenten erzeugen eine skulpturale Lichtwolke, die in ihrer Gänze nicht sichtbar, aber bei Bewegung durch den Raum nachempfunden wird.

take a bath in my light-soaked bodies III“ von Inge Gutbrod, aus mehreren zylindrischen, im Raum verteilt auf dem Boden stehenden Objekten aus Wachs bestehend, wirken zunächst wie geschlossene Formen. Sie sind aber offen und mit einer Lichtquelle versehen. Das Wachs selbst ist unterschiedlich eingefärbt, wobei das Spektrum von Gelb und Ocker über Orange und Rot bis Violett reicht. Dieses differenzierte Farbspektrum wird durch die Positionierung der Lichtquelle unterschiedlich akzentuiert. Das Licht strahlt in den gesamten Raum ab: eine sehr „malerische“ Wirkung wird erzeugt und die transluzente Wirkung des Materials Wachs kommt voll zu seiner Geltung. Schwarze Kabel, die die Leuchtmittel in den Wachsformen mit Strom versorgen, liegen offen auf dem Boden und bilden eine lineare, als Zeichnung im Raum lesbare Struktur und sind elementarer Bestandteil dieser Installation.

Der Beitrag von Inge Jakobsen sind Holzobjekte, deren Entwicklungsprozess über konstruktive Entwürfe in Tusche zur Verarbeitung in Holz geht.

Von Elvira Lantenhammer zeigen wir „Siteplan Germany“, ein monumentales, 4-teiliges Gemälde, das während des Lockdowns im März 2020 entstanden ist und die zentrale Wand in der Domagk-Halle einnimmt. Zitat der Künstlerin: „Und jetzt das Schwarz. Farbe anrühren, Farbspuren, was passiert, wenn Gelb und Pink sich treffen? Fülle und Leere, Farbenränder stoßen aneinander, Leuchtpigment einerseits, erdhaftes Ocker-Gelb andererseits; tiefes Schwarz trennt, Kontraste“.

Das Projekt von Ursula Oberhausero.T. Kleine Welt“ besteht aus kleinformatigen Buntstift-Zeichnungen, die im Atelier der Künstlerin zu sehen sind. Als Ausgangspunkt und Vorlagen für die Serie dienten Ausdrucke von gefundenem Bildmaterial im Internet. Es handelt sich hierbei um Stills aus Kinderfilmen, auf denen sowohl Kinder, die im Film Kinder spielen, als auch animierte Zeichentrickfiguren dargestellt sind. Zusätzlich werden 3 Wand-Objekte in der Halle 50 präsentiert.

Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten „JUKEBOX“ von Jürgen Paas tragen den Charakter eines Depots in sich. Allerdings hat „JUKEBOX“ ein installiertes Farbraster, das nicht verändert werden kann. Das ganze Spektrum der eingesetzten Farben ist nur aus bestimmten Blickwinkeln zu sehen und verändert sich mit der Bewegung des Betrachters. „JUKEBOX“ hat keine definierte Hauptansicht, ihr Wesen ist die Veränderung.

Paradigmenwechsel und Umbruch sind die Begriffe, die Alessia von Mallinckrodt an ein begehbares „Kartenhaus“ haben denken lassen und das mit Bildern vor dem Jahr 2000 bestückt ist.

Für das Projekt „Color Contrasts 2021 „C21““ von Maria Wallenstål-Schoenberg wird eine Serie von 12 Drucken in Aquatintatechnik mit unterschiedlichen Farbkontrasten in einer installativen Hängung zu sehen sein und stellt somit eine Einladung zum Dialog dar.

Domestic Space | Domagk Edition 2“ materialisiert vom 26.11. bis 29.11.2021 Kunstwerke der Zweigstelle Berlin, die sonst primär nur online zu erfahren sind, in klassischer White Cube Manier in der monumentalen Domagk Halle 50 im Münchner Norden. Die Besucher*innen erwartet großformatige Malerei, Skulpturen, Installationen und Papierarbeiten von Albert Coers, Isabelle Dyckerhoff, Florian Ecker, Inge Gutbrod, Inge Jakobsen, Elvira Lantenhammer, Ursula Oberhauser, Jürgen Paas, Alessia von Mallinckrodt und Maria Wallenstål-Schoenberg.

Eröffnung der Ausstellung: Freitag, 26. November um 19 Uhr
Öffnungszeiten: Sa 13-18 h, So 11-18 h, Mo 13-18 Uhr

Bild-/Textnachweise: Zweigstelle Berlin, Dogmak Ateliers


DomagkAteliers
Halle 50
D-80807 München
Margarete-Schütte-Lihotzky Str. 30

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