Coming To Voice
Absolvent_innen der Kunstakademie Düsseldorf 2020
12.2. – 21.3.2021
K21
Bereits zum dritten Mal in Folge findet die Kooperation der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit der Kunstakademie Düsseldorf statt. Die Ausstellung „Coming To Voice.“ zeigt Werke von rund 70 Absolvent_innen des Jahres 2020 der international renommierten Kunsthochschule und fragt: Mit welchen Themen beschäftigt sich
die junge Generation an Künstlerinnen und Künstler und wie werde diese in ihren Werken sichtbar?
Die Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Susanne Gaensheimer betont wie wichtig es ist gerade im K21, dem Haus für Gegenwartskunst, der nächsten Generation an Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform zu bieten und damit „den Blick für das Neue wach zu halten. Wir freuen uns daher umso mehr, in der Ausstellung »Coming To Voice« im K21 aktuelle Werke der rund 70 Absolvent_innen des Jahres 2020 der international renommierten Kunsthochschule zu präsentieren. Für viele der jungen Künstler_innen ist es die erste institutionelle Ausstellung und wir können ihnen damit einen wunderbaren Auftakt zum Beginn ihrer Laufbahn geben.“
„Bereits zum dritten Mal erhalten die Absolvent_innen der Kunstakademie die großartige Möglichkeit, durch diese in der Kunstsammlung stattfindende Ausstellung ihr Werk einem breiten Publikum zu präsentieren“ freut sich der Rektor der Kunstakademie Karl-Heinz Petzinka und führt fort: „Dieses Jahr ist wie bereits das letzte Jahr für alle Kunstschaffenden ein sehr schwieriges Jahr! Umso glücklicher bin ich, dass diese Ausstellung trotz allem in einer digitalen Form stattfinden kann, wofür ich der Kunstsammlung und Susanne Gaensheimer sehr danken möchte. Zudem haben die Freunde und Förderer der Kunstakademie Düsseldorf durch ihre großzügige Unterstützung den ersten Absolvent_innen-Katalog für diese Ausstellungsreihe möglich gemacht. Neben der Provinzial Rheinland, die diese seit der ersten Ausstellung mit einem sehr wichtigen Stipendium unterstützt, konnte die Akademie das Düsseldorfer
Unternehmen Von Rundstedt für ein weiteres, im Moment so wichtiges Absolvent_innen-Stipendium gewinnen. Dafür möchte mich sehr herzlich bei alle Auslobern und Förderern bedanken.“
Aufbauend auf Gesprächen mit den Künstlerinnen und Künstlern, entstand ein Konzept der Zuordnung und Verteilung der einzelnen Arbeiten im Ausstellungsraum des K21, das die Interessen und Motivationen der Künstlerinnen und Künstler widerspiegelt und in fünf Themenblöcke gliedert: Intuition, Relation, Destination, Formation und Innovation.
Unter dem Stichwort Relation sind Arbeiten zu sehen, die sich mit dem menschlichen Miteinander und mit Kommunikation auseinandersetzen und den Status der Künstlerinnen und Künstler im Verhältnis zur Gesellschaft untersuchen. Die im Kapitel Destination zusammengefassten Ansätze bemühen sich um Gegenwarts- und Zukunftsdiagnosen, die zwischen dystopischen und utopischen Entwürfen schwanken.
Intuition versammelt Arbeiten, die darauf abzielen, die eigene Vorstellungskraft herauszufordern; hier geht es um eine bewusste Haltung zur Unbestimmbarkeit und darum, direkte gesellschaftliche Aussagen in den Werken zu vermeiden. In zahlreichen Gesprächen wurde die Intuition als treibender Ausgangspunkt für die eigene künstlerische Arbeit angeführt. Viele der Werke formulieren keine klare Position, bearbeiten kein übergeordnetes Konzept und treffen keine gesellschaftspolitischen Aussagen. Vielmehr sind sie darauf angelegt, die Betrachter und deren Vorstellungskraft herauszufordern. Man könnte von einer bewussten Haltung zur Unbestimmbarkeit sprechen, die sich sowohl in der Arbeitsweise der jungen Künstlerinnen und Künstler als auch in ihren Werken widerspiegelt. Die traditionellen Bildmedien bieten dabei offenbar die nach wie vor besten Ausdrucksmöglichkeiten.
Der Begriff Formation fasst konzeptuelle Arbeiten zusammen, die das künstlerische Medium reflektieren und analysieren. Das Kapitel Innovation präsentiert Arbeiten, die die Möglichkeiten des Digitalen für die Kunst in verschiedenen Medien formal und inhaltlich erkunden.
Diese thematische Ausrichtung soll die Werke der Künstlerinnen und Künstler jedoch nicht in abschließende Formate drängen, sondern vielmehr als Handreichung fungieren, um das vielfältige Kunstverständnis der jungen Absolventinnen und Absolventen in großzügigen, fragmentarischen Skizzen abzubilden.
Der Titel der Ausstellung „Coming To Voice“ ist einer von Luki von der Gracht für die Ausstellung eingereichten Arbeit entlehnt. Er drückt etwas aus, das sich auf alle Ausstellungsteilnehmer beziehen lässt: Es geht nach dem Studium und in der Kunst allgemein darum, die eigene Stimme zu finden, mit der man sprechen will und die gehört werden soll.
Für die Kunstsammlung bietet die Ausstellung die Möglichkeit, mit einer jungen Künstler-generation in einen Austausch zu treten und diese am Beginn ihrer Laufbahn zu fördern. Im Rahmen der Ausstellung vergibt die Provinzial Rheinland Versicherung zum dritten Mal ein Kunst Stipendium. Auch in diesem Jahr unterstützt die „Stiftung Junge Kunst“ der Freunde der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen die Absolvent_innen der Kunstakademie durch den Ankauf präsentierter Kunstwerke. Erstmals wird in diesem Jahr das von Rundstedt Förderstipendium an einen der Absolvent_innen vergeben.
Mit Werken von:
Felix Adam, Julia Adelgren, Sebastian Bathe, Jonas Bechtloff, Johannes Becker, Johanna Clara Becker, David Ben Benyamin, Rebekka Benzenberg, Sven Raik Bernick, Carl Brandi, Lea Buratovic, Jennifer Delhasse, Rike Droescher, Lika Dzhalagoniya, Omar El Lahib, ༎ຶ ДД༎ຶ , Laura Helene Förster, Johannes Freitag, Stephanie Friedrich, Paul Galas, Josephine Garbe, Harm Gerdes, Michel Gomm, Aljoscha Gößling, Eva Haupt, Lukas Heerich, J. Philipp Hohl, Melanie Höhn, Max Pimpernelli, Sophia Hose, Tristan Ulysses Hutgens, Dennis Kauzner, Vera Keckstein, Hagen Keller, Yaël Kempf, Alesha Klein, Björn Knapp, Jonas Kohn, Dimitrij Kozakov, Verena Langenberg, Feng Li, Pia Litzenberger, Harkeerat Mangat, Katerina Matsagkos, Vivien Mohamed, Sean Mullan, Leonore Müller, Helena Münch, Jongmin Oh, Lukas Panek, Yoora Park, Lasse Peters, Marleen Rothaus, Lara Rottinghaus, Lex Rütten & Jana Kerima Stolzer, Peter Schlegel, Sabine Schmidtpeter, Kathi Schulz & Steven A. Bjornson, Insa Schülting, Paul Schwaderer, Malte Schwiddessen, Nils Levin Sehnert, Dahye Son, Daphne Stahl, Malwina Steinhoff, Eric Ventker, Klara Virnich, Luki von der Gracht, Di Yang
Kuratorinnen: Florentine Muhry, Cécile Huber
Publikation
Zur Ausstellung erscheint erstmals ein Katalog. Herausgegeben von der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen und der Kunstakademie Düsseldorf. Mit einem Vorwort von Susanne Gaensheimer und Karl Heinz Petzinka, einer Einführung von Cécile Huber und Florentine Muhry sowie Beiträgen der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler. Gestaltet von Flo-rence Meunier / John Morgan Studio, London. Ca. 159 Seiten, 16 €.
Bildnachweis: Absolvent_innen der Kunstakademie Düsseldorf 2020, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2021, Foto: Achim Kukulies
K21
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