12. März – 31. Oktober 2022 | Teil 1: 12. März – 16. Mai 2022

Bauhaus-Museum Weimar


Teil 1 | 12. März bis 16. Mai
Esther Shalev-Gerz
Inseparable Angels. An Imaginary House for Walter Benjamin

Teil 2 | 11. Juni bis 1. August
Ori Gersht
Evaders

Teil 3 | 27. August bis 31. Oktober
Aura Rosenberg
Angel of History

Teil 4 | 1. Mai bis 18. Juli
LOst iN TRANSLATION
Ein Übersetzungslabor des MFA-Studiengangs „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien“ an der Bauhaus-Universität Weimar, unter der Leitung von Prof. Danica Dakić, Ina Weise, Lea Wittich und Jirka Reichmann

Zwischen Bild, Wort, Zeit und Raum bewegen sich drei Installationen von zeitgenössischen Künstler*innen, die aufeinander folgend vom 12. März bis 31. Oktober 2022 im Rahmen des Jahresprojekts „Welt übersetzen. Zeitgenössische Perspektiven auf Walter Benjamin“ im Bauhaus-Museum Weimar gezeigt werden. Den Auftakt macht die Rauminstallation der renommierten Fotografin, Konzept- und Videokünstlerin Esther Shalev-Gerz (12. März bis 16. Mai). Unter dem Titel „Inseparable Angels: An Imaginary House for Walter Benjamin“ nimmt die Künstlerin Bezug auf den bedeutenden Schriftsteller und Kulturkritiker Walter Benjamin und dessen Sprachschöpfung vom „Engel der Geschichte“. Benjamin erschuf diese Allegorie 1939/40 im Exil in Frankreich. Ausgangspunkt hierfür ist das 1920 entstandene Bild von Paul Klee „Angelus novus“, das sich über viele Jahre hinweg in Benjamins Besitz befand. Das Bild von Klee und das Denkbild vom „Engel der Geschichte“ sind seitdem untrennbar miteinander verbunden. In der Installation von Esther Shalev-Gerz entsteht durch den Zusammenklang von Bewegtbild und Fotografie, von gesprochenen und geschriebenen Texten eine intensive Auseinandersetzung mit der Konstruktion von Geschichte wie auch mit den Reflexionen unterschiedlicher Personen zu Orten und Ereignissen.

Esther Shalev-Gerz ist international bekannt für ihre Beiträge zur Kunst im öffentlichen Raum und ihre Arbeiten zum Verhältnis von Erinnerung und Geschichte sowie zu kulturellen Identitäten. Von 2003 bis 2015 hat sie an der Kunsthochschule der Universität Göteborg gelehrt. Seit 1984 lebt und arbeitet sie in Paris. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen. Die Installation „Inseparable Angels“ entwickelte sie schon im Jahr 2000 für eine Präsentation im Pavillon des Limona-Gebäude in Weimar und wurde seitdem in verschiedenen Städten weltweit gezeigt: „Die Installation von Esther Shalev-Gerz jetzt wieder in Weimar vorzustellen, hier im Bauhaus-Museum mit seinem spezifischen Standort zwischen dem Weimarhallenpark, einem Kulturprojekt der 1920er-Jahre, und dem ehemaligen nationalsozialistischen „Gauforum“, markiert einen wichtigen Beitrag zur Diskussion der ambivalenten Moderne in Weimar. Die Klassik Stiftung Weimar hat die Aufarbeitung dieser Topografie der Moderne zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht“, so die Kuratorin der Ausstellung Ulrike Bestgen.

Das Jahresprojekt „Welt übersetzen. Zeitgenössische Perspektiven auf Walter Benjamin“ ist der Beitrag des Bauhaus-Museums Weimar zum Themenjahr „Sprache“ der Klassik Stiftung Weimar. Es stellt drei international tätige Künstler*innen vor, die sich mit Walter Benjamins „Engel der Geschichte“ auseinandersetzen. Esther Shalev-Gerz, Paris, widmet Walter Benjamin ein imaginäres Haus in Weimar und thematisiert das Selbstverständnis der Stadt Weimar (12. März bis 16. Mai), Ori Gersht, London, beschäftigt sich ausgehend von Benjamins Fluchtroute auf der Ruta Líster filmisch mit dem Thema der Migration (11. Juni bis 1. August) und Aura Rosenberg, Berlin/New York, verweist in einem animierten Film auf die Gefahr der Zerstörung kultureller und zivilgesellschaftlicher Errungenschaften (27. August bis 31. Oktober). Ergänzend entwickeln Studierende der Bauhaus-Universität Weimar in einem Übersetzungslabor performative Arbeiten vor Ort, ausgehend von den Überlegungen Walter Benjamins. (1. Mai bis 18. Juli).
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Kunstfest Weimar und dem MFA-Studiengang „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien“ an der Bauhaus-Universität Weimar.

Bildnachweis: Esther Shalev-Gerz, Angel 9: Goethe’s Garden House and it’s Copy, 2000, (c) Esther Shalev-Gerz


Bauhaus-Museum Weimar
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