15. Mai – 19. Juni 2022

Schloss Plüschow, Upahl


Für alle Kenner des Werkes von Michael Wirkner und auch diejenigen, für die es eine erste Begegnung mit Wirkners Werk ist, wird diese Ausstellung spannende Entdeckungen bieten.

Im Fokus stehen bisher unbekannte Radierungen von Michael Wirkner. Im Jahr 2021 erhielt die Kunstsammlung Neubrandenburg durch den Nachlassverwalter Eckart Sarnow sämtliche Druckplatten (100) für Radierungen und Aquatinten aus dem Nachlass als Schenkung. Etliche darunter wurden durch den Künstler zwar für den Druck vorbereitet – das heißt, gezeichnet und geätzt – jedoch noch nie gedruckt. Von diesen Platten hat die Kunstsammlung je einen Nachlassdruck herstellen lassen.

Michael Wirkner (1954‒2012) gehört zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Die hohe Qualität, die Wirkners Malerei und Zeichnung auszeichnet, gilt gleichfalls für seine Druckgrafik. Das grafische Werk umfasst einen etwaigen Schaffenszeitraum von den frühen 1980er Jahren bis weit in die 1990er Jahre. Die wissenschaftliche Bearbeitung des Werkkomplexes und ihre zeitliche Einordnung ‒ es gibt nur wenige datierte Radierungen in öffentlichen Sammlungen ‒ erfolgt durch die Kunstsammlung Neubrandenburg und wird mit einem Katalog dokumentiert, der aus Anlass dieser Ausstellung erscheinen wird. Zum Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow hatte Wirkner eine intensive Beziehung, mehrfach hat er in einem der Ateliers gearbeitet. Nach seinem überraschenden Ableben fand am 23.7.2012 im Schloss Plüschow eine Gedächtnisausstellung statt. Im Jahr 2014 führte die Kunstsammlung Neubrandenburg eine große Einzelausstellung zu seinem 60. Geburtstag durch und publizierte eine begleitende Publikation (Michael Wirkner 1954‒2012. Erinnerungslandschaften), die erstmals den Künstler und sein Schaffen umfänglich vorstellte.

Michael Wirkner, studierte 1975 bis 1978 an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin und 1978 bis 1979 Malerei und Grafik an der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig und war ab 1982 freischaffend in Schwerin und Sarow, tätig. Michael Wirkner hat ein außergewöhnlich umfangreiches Werk hinterlassen, das eine große Wertschätzung im Land und darüber hinaus genießt. Die Farbe schwarz hat in seinem Schaffen immer eine dominierende Rolle gespielt, sowohl in der Malerei wie auch in der Zeichnung. Die Energie der Farbe schwarz kommt gerade in den Kaltnadelradierungen, die hier erstmalig gezeigt werden zum Leuchten.

Bildnachweis: Michael Wirkner, o. T., aus der Folge: Auferstehung1, [1989], Kaltnadel, Radierung, auf Büttenpapier, 12,5 x 10,3 cm, Inv.-Nr.: 2020/103/Gr


MECKLENBURGISCHES KÜNSTLERHAUS SCHLOSS PLÜSCHOW
Plüschow
Am Schlosspark 8, 23936 Upahl
T 03841-61740
www.plueschow.de

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