ab dem 25. August 2024
Archiv Mende Stiftung


Ein Ausstellungstag zum Gründungsfest der Archiv Mende Stiftung

Die Arbeit mit dem Archiv des Bildreporters Reinhard Mende (1930-2012) macht deutlich, dass ein Einzelbild immer im Kontext seiner verschiedenen Versionen sichtbar wird. Zugleich lädt die Vielzahl von Reportagen dazu ein, das Archiv immer auch als Ort verschiedener Projekte zu denken.

Anlässlich des Gründungsfestes der Archiv Mende Stiftung findet ein Ausstellungstag mit dem Titel “Archiv Mende: Einblicke” statt. Zu sehen sind Kontaktabzüge, Reproduktionen und Publikationen des Fotoarchivs von Reinhard Mende an drei verschiedenen Standorten in Zürchau im Altenburger Land: Im Gemeinschaftsraum des Dorf- und Verschönerungsvereins “Zum alten Spritzenhaus” werden eine Reihe von Portraits aus dem Wohnort des Fotografen in Korrespondenz mit Bildern aus der Welt sowie Video-Interviews mit dem Fotografen ausgestellt sein. In der St. Nikolaus Kirche stehen Aufnahmen von kulturellen Räumen mit der Dorfkirche als Orte sozialen Lebens im Dialog. In der Alten Pfarre, wo Reinhard Mende lebte und arbeitete, werden Momentaufnahmen aus dem alltäglichen Leben des Fotografen neben bildkünstlerischen Schlüsselwerken zu sehen sein. Die Auswahl der Bilder zeigt Einblicke in Reportagen bis 1990. Damit legt die Ausstellung einen Schwerpunkt auf den Zweck der Archiv Mende Stiftung: Durch die Erhaltung sowie Transformation des Archivs regt die Stiftung dazu an, die Geschichte der Kultur, Fotografie, Wirtschaft, Weltgewandtheit und Transformation in Ostdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg aufzuarbeiten und leistet somit einen Beitrag zur Erforschung einer bildbasierten Nachkriegsmoderne anhand sozialer Reportagen zwischen Gebrauchs- und künstlerischer Fotografie.

Über 50 Jahre hat der Fotograf Reinhard Mende aus Zürchau eine Vielzahl von Bild-Reportagen von kulturellen, sozialen oder ökonomischen Orten in Aktion erstellt. Oft sind Menschen in ihren Berufstätigkeiten oder sozialen Zusammenkünften zu sehen. Meist sind die Aufnahmen im Auftrag von Museen, Kombinaten, Agenturen oder dem Fernsehen der DDR entstanden. Aber auch Nachbarn, Familie und Freunde gehören zu den Fotografierten. Die Bilder wurden vor allem in Publikationen, Ausstellungen, Biennalen, Presseschauen oder auf der Leipziger Internationalen Messe präsentiert. Andere wurden zum Zwecke der Dokumentation angefertigt. Einige der Aufträge umfassen Jahre und Jahrzehnte wie beispielsweise die Dokumentation von Objekten sowie Ausstellungseröffnungen des Lindenau Museums Altenburg, die Leipziger Messe oder Kalenderproduktionen. Einige resultieren aus einmaligen Ereignissen wie einer Kirmes oder den Internationalen Weltfestspielen der Jugend in Ost-Berlin 1973. In Zürchau, dem Wohn- und Arbeitsort von Reinhard Mende, wurde seine Bildpraxis zu so etwas wie einem lokalen Fotostudio für Paßbilder, Geburtstage, Konfirmationen, Jugendweihen, Hochzeiten und Kirchentagen am Wohnort.

Bildnachweis: rm_2911/1 Halle 07.10.71 © Archiv Mende Stiftung 2024


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