23. September – 05. November 2022
Jenaer Kunstverein


Eröffnung in der Galerie im Stadtspeicher Jena
Donnerstag, 22. September 2022, 18 Uhr

Einführung von Dr. Conny Dietrich, Kuratorin der Ausstellung und Vorstandsmitglied des Jenaer Kunstvereins. Philipp Valenta, Franziska Harnisch, Timo Hoheisel und Juliane Schmidt werden zur Eröffnung anwesend sein.

Die fünfte Ausstellung in diesem Jahr bestreitet der vom Jenaer Kunstverein eingeladene Künstler Philipp Valenta zusammen mit Juraj Černák, Franziska Harnisch, Timo Hoheisel und Juliane Schmidt. Präsentiert werden Arbeiten, die sich angesichts aktueller Ereignisse und Entwicklungen wie Klimawandel, Krieg, Digitalisierung des Lebens und zunehmender Verschwörungstheorien mit politischen oder persönlichen Instabilitäten, wegfallenden Garantien und unklaren Wirklichkeiten beschäftigen.

Das Jahresthema „Schöne neue Welt“ aufgreifend und vor dem Hintergrund der Dialektik unserer Zeit, in der alles gleichzeitig gut und schlecht, schön und hässlich, richtig und falsch zu sein scheint, steht die Frage, wie denn die Welt nun ist. Die Ausstellung will darauf keine Antwort geben; diese kann letztlich nur innerhalb der eigenen Positionierung entwickelt werden. Vielmehr unterstreichen die überwiegend konzeptuellen Arbeiten – meist mit Hintersinn und teils mit schwarzem Humor – das Gefühl konstanter Verunsicherung und Unklarheit und verstehen sich als Aufforderung, die Welt und die eigene Position zu hinterfragen.

Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Conny Dietrich (Kunsthistorikerin und Vorstandsmitglied des Jenaer Kunstverein e.V.).

Gefördert wird die Ausstellung durch die Thüringer Kulturstiftung und JenaKultur.

Künstlerinnen der Ausstellung

Juraj Černák, geboren und aufgewachsen in Sklabiná (Slowakei), studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, wo er zurzeit ein Meisterschülerjahr bei der Künstlerin Frances Scholz absolviert, sowie an der Hochschule der Bildenden Künste Athen. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht die Auseinandersetzung mit der katholischen Ikonografie, der Schnittstelle von Mensch und Tier (nach Giorgio Agambens „Das Offene. Der Mensch und das Tier“), den westlichen und östlichen Mythologien, spirituellen Ansätzen und der Frage des scheinbar Unsichtbaren.

Černáks Arbeiten wurden in verschiedenen Museen, Kunstvereinen, Off-Spaces, öffentlichen Räumen sowie Galerien in Deutschland, Griechenland, der Slowakei und Österreich gezeigt, zum Beispiel im Mönchehaus Museum Goslar, im Kunstverein Braunschweig, der White & Weiss Gallery in Bratislava und im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz. Seit 2019 ist er Stipendiat der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk.

Juraj Černák lebt und arbeitet in Braunschweig und Sklabiná.

www.npiece.com/juraj-cernak

Franziska Harnisch studierte an den Universitäten in Greifswald und Hildesheim sowie an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. 2018 erwarb sie dort bei Thomas Rentmeister den Meisterschülertitel. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit kuratorischen Techniken wie Open Calls sowie der künstlerischen Forschung in den Bereichen Digitale Medien und Performance.

Seit 2009 werden ihre Werke kontinuierlich in Kunstvereinen, Projekträumen und auf Festivals gezeigt, zuletzt im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst Berlin, im Centre Pompidou Paris, auf dem Light Year Festival New York, im Kunstquartier Bethanien Berlin und im Projektraum Contemporão in São Paulo.

Harnisch erhielt verschiedene Stipendien, unter anderem 2019 von der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen und dem Q21 MuseumsQuartier Wien sowie 2021 aus dem Bundesprogramm Neustart Kultur. Sie ist Gründungsmitglied des KUNSTRAUM 53 in Hildesheim, betrieb von 2017 bis 2019 den Berliner Projektraum Vitrine 01 und leitet seit 2020 den raum on demand in der Alten Münze Berlin. Sie ist Mitglied im Berufsverband bildender Künstlerinnen Berlin, im medienkunst e.
V. – Verein für zeitgenössische Kunst mit neuen Medien und im Berliner Netzwerk freier Projekträume und -initiativen.

Franziska Harnisch lebt und arbeitet in Berlin.

www.franziskaharnisch.de

Timo Hoheisel begann 2011 mit der Tätigkeit als freischaffender Künstler und eröffnete 2012 sein eigenes Atelier. Er studierte von 2013 bis 2018 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Von 2018 bis 2019 absolvierte er dort ein Meisterschülerstudium bei Corinna
Schnitt. In seinen künstlerischen Arbeiten befasst sich Hoheisel mit dem Zusammenhang von Abbild, Stofflichkeit und Materialität und damit verbundenen Phänomenen der Komprimierung, des Verbergens oder des Verlusts von Informationen. Er arbeitet konzeptuell in verschiedenen Medien mit dem Schwerpunkt Fotografie, Objektkunst und Installation.

Hoheisel erhielt verschiedene Stipendien, Auszeichnungen und Preise wie das Deutschlandstipendium und den Kunstpreis ars loci der Stadt Nienburg 2017. Seine Werke sind in mehreren Sammlungen vertreten und werden regelmäßig ausgestellt, beispielsweise in der Koon Ming Kwun Gallery Hongkong, der Niedersächsischen Landesvertretung Berlin, der Neuen Galerie im Höhmannhaus Augsburg, im Mönchehaus Museum Goslar, in der Artget Gallery in Belgrad und im Kunstverein Buchholz/ Nordheide.

Timo Hoheisel lebt und arbeitet in einem kleinen Dorf am Höhenzug Asse im nördlichen Harzvorland.

www.timohoheisel.de

Juliane Schmidt studierte an der Bauhaus-Universität Weimar, der Accademia di Belle Arti in Rom und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wo sie 2013 ihr Meisterschülerstudium bei Monika Brandmeier absolvierte.

In ihrem Schaffen fokussiert sie auf die poetische Kraft der Vergeblichkeit. Sie übersetzt Alltagsbeobachtungen und Überlegungen zum menschlichen Dasein in künstlerische Arbeiten, wobei sie verschiedene Medien wie Zeichnung, Fotografie, Video, Klang und Erzählung miteinander verbindet.

Schmidt wurde mit dem Dresdner Robert-Sterl-Preis ausgezeichnet und war Stipendiatin des Kunstgenerators in Viersen. Reisestipendien der Landeshauptstadt Dresden führten sie nach Straßburg und Rotterdam. 2021/22 wurde sie im Rahmen des Bundesprogramms Neustart Kultur von der Stiftung Kunstfonds gefördert.
Juliane Schmidt lebt und arbeitet in Dresden.

www.julianeschmidt.com

Philipp Valenta studierte an der Bauhaus-Universität Weimar, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, an der er 2018/19 Meisterschüler bei Thomas Rentmeister war. In seiner künstlerischen Praxis reflektiert er Wertvorstellungen und Wertschöpfungsprozesse konzeptuell in verschiedenen Medien. Vorwiegend kommen Grafik, Video und performativ-bildhauerische Techniken zum Einsatz.

Seit 2008 werden Valentas Arbeiten in einer Vielzahl von Kunstvereinen, Museen, Projekträumen und im öffentlichen Raum ausgestellt und aufgeführt, so zum Beispiel im Mönchehaus Museum Goslar, in der Kunsthalle Recklinghausen, im Skaftfell Center for Visual Art in Island, in der Galerie Waidspeicher/ Kunstmuseum der Landeshauptstadt Thüringen in Erfurt, im Kunstverein Junge Kunst Wolfsburg und im Haus am Lützowplatz in Berlin. Valenta erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter den Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer, den Kunstpreis Ennepe-Ruhr und den Dortmunder DEW21-Kunstpreis. Stipendien führten ihn nach Island, Rumänien, Spanien und auf die britische Kanalinsel Guernsey. Zuletzt erhielt er ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds im Rahmen des Bundesprogramms von Neustart Kultur.

Philipp Valenta lebt und arbeitet in Gelsenkirchen und Oberhausen.

www.philippvalenta.de

Begleitprogramm

Donnerstag, 20.10.2022, 19 Uhr
Vortrag
Friederike Schwalbe (Weimar): Die Kunstvereinslandschaft in Thüringen zwischen 1860 und 1945
Ort: Galerie im Stadtspeicher, Markt 16, Jena

Donnerstag, 03.11.2022, 19 Uhr
Artist Talk
mit den Künstler*innen der Ausstellung
Moderation: Conny Dietrich (JKV)
Ort: Galerie im Stadtspeicher, Markt 16, Jena

Bildnachweis: Philipp Valenta, Regenbogen, Kunsthaus Apolda


Galerie im Stadtspeicher Jena
Jenaer Kunstverein e.V.
Markt 16
07743 Jena
Kontakt Bettina Reinisch (Leitung Geschäftsstelle) Tel.: 03641-6369938
Mobil: 0151-59140101 info@jenaer-kunstverein.de
Öffnungszeiten Mi, Fr, Sa: 12–16 Uhr Do: 12–19 Uhr

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