3. November 2024 – 16. Februar 2025
Museum Lothar Fischer


Der Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer Pablo Picasso, 1881 im spanischen Málaga geboren und 1973 in Mougins in Frankreich verstorben, zählt mit seiner Schaffenskraft und Genialität zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine stilistische Vielfalt und kreative Entwicklung, die oft sprunghaft anmutet und gleichwohl konsequent ist, wird in der Sonderausstellung anhand von 60 Arbeiten sichtbar. Alle Leihgaben stammen aus der Privatsammlung des ehemaligen Galeristen Helmut Klewan, der heute in Wien lebt.

Pablo Picassos grafisches OEuvre ist das umfangreichste, das ein Künstler im letzten Jahrhundert hinterlassen hat. Im Alter von 18 Jahren schuf er seine erste Radierung. Fortan experimentierte er leidenschaftlich bis ins hohe Alter mit unterschiedlichen Drucktechniken und erfand sich immer wieder neu. Markante Motivgruppen innerhalb der Werkschau bilden Blätter zu den Themenkreisen „Künstler und Modell“, „Porträts“, „Szenen am Strand“ sowie „Mythen: Minotaurus und Faun“. Atelierszenen mit Künstler und Modell sowie Akte in vielfältigen Posen sind wiederkehrende Bildthemen in seinem Schaffen. Die Bedeutungsebenen sind dabei vielschichtig und abhängig von den jeweiligen biografischen Umständen. Verbindend ist die Reflexion der Rolle des Künstlers und seiner Beziehung zum Modell. Pablo Picassos zahlreiche Porträts beruhen jedoch mehrheitlich auf seiner Imagination und weniger auf Modellsitzungen. Besonders häufig porträtierte er seine Lebenspartnerinnen. In der Sammlung Klewan befinden sich Porträts von Marie-Thérèse Walter, Dora Maar, Françoise Gilot und Jacqueline Roque. In der Ausstellung sind unter anderem Porträts des Kunsthändlers und Verlegers Ambroise Vollard oder der Dichter Max Jacob, Arthur Rimbaud und Paul Éluard zu sehen. Ein häufiges Bildsujet ist auch der Stiermensch Minotaurus. Er rückte in den 1930er Jahren in das Zentrum von Picassos Privatmythologie, was in seinem Schaffen durch zahlreiche Zeichnungen, Grafiken und Malereien bis in die 1950er Jahre beeindruckend demonstriert wird. In diesem mythologischen Wesen mit seiner Kraft und animalischen
Sinnlichkeit erkannte der Künstler sein Alter Ego, was ihm ermöglichte, tiefgreifende psychologische und emotionale Aspekte seiner eigenen Persönlichkeit auszudrücken. Für den Bildhauer Lothar Fischer war Pablo Picasso ein „gigantischer Formgestalter, ein Formgewaltiger“, der „eine unglaubliche bildnerische Intelligenz“ besaß. Pablo Picasso im Nachgang zu seinem 50. Todesjahr mit einer Sonderschau würdigen zu können verdanken wir der Großzügigkeit und dem Vertrauen von Helmut Klewan. Bereits 2007 zeigte das Neumarkter Stiftermuseum die Werkschau „Alberto Giacometti. Sammlung Klewan“ und 2008 eine Sonderausstellung mit Werken von Maria Lassnig aus seinem Besitz.

Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Gutshaus Steglitz-Zehlendorf von Berlin und wird von einem Katalog (Hrsg. Brigitte Hausmann), erschienen im Wienand Verlag, begleitet. Museumspreis 20 €

Parallel zur Sonderausstellung ist noch bis zum 16. Februar 2025 die Jubiläumsschau Sammeln! 20 Jahre Museum Lothar Fischer zu sehen.

Bildnachweis: Ohne Titel (Köpfe von Männern und Clowns), 1957 Keramik, doppelseitig bemalt


MUSEUM LOTHAR FISCHER
Weiherstraße 7 a
92318 Neumarkt i.d.OPf.
Tel. +49 (0) 9181 510 348
www.museum-lothar-fischer.de 

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