15. März bis 24. August 2024

Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin


In den 1930er-Jahren entwarf die Textilgestalterin Otti Berger (1898–1944) Stoffe für die Architektur der Moderne, die bis heute faszinieren. Ihre Entwürfe verbinden Ästhetik, Funktion und technische Innovation auf beeindruckende Weise und veränderten grundlegend das Verständnis von dem, was Textilien sein und leisten können. Otti Berger hatte ab 1927 am Bauhaus studiert und gelehrt, ab 1932 machte sie sich in Berlin selbstständig. Sie arbeitete für Auftraggeber*innen europaweit und erwarb zahlreiche Patente.

In Kooperation mit dem Bauhaus-Archiv hat die bildende Künstlerin Judith Raum gemeinsam mit der Weberin Katja Stelz die Stoffe von Otti Berger in einem mehrjährigen Rechercheprojekt analysiert. Der interdisziplinäre Forschungsprozess mündet nun in die reich illustrierte Publikation „Otti Berger. Stoffe für die Architektur der Moderne“, die Bergers Schaffen erstmals auf umfassende Weise zugänglich macht.

Die Ausstellung macht in der für das temporary bauhaus-archiv entwickelten Installation von Judith Raum Otti Bergers Werk sinnlich erlebbar. Zu sehen ist eine neue Videoarbeit neben zwei großformatigen, extra für die Ausstellung aufwendig nachgewebten Wandstoffen. Sie verweisen auf zentrale Aspekte im Leben von Otti Berger: ihr Bestreben um Patentschutz für ihre technisch herausragenden Gewebe sowie ihr berufliches und privates Schicksal als Jüdin während der nationalsozialistischen Diktatur.

Bildnachweis: Otti Berger am Arbeitstisch. Foto unbekannt, um 1931 (c) Bauhaus-Archiv Berlin.


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