18. Mai bis 9. August 2024
Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf


Nicolas Grospierre setzt sich künstlerisch mit der Utopie des grenzenlosen Wachstums auseinander. Die in Photography Degrowth formulierte Kritik des Kapitalismus ist jedoch keine totale.

Das Polnische Institut Düsseldorf nimmt teil an der Biennale for Visual and Sonic Media – düsseldorf photo+ und lädt von 18.05. bis zum 9.08.2024 ein zur Fotografie-Ausstellung Nicolas Grospierre, Photography Degrowth. Die Vernissage findet am Freitag, den 17.05.2024 um 19 Uhr im Beisein des Künstlers und der Ausstellungskurators Adam Mazur statt.

Biennale for Visual and Sonic Media – düsseldorf photo+
18.05. – 9.08.2024
Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf, Citadellstraße 7, 40213 Düsseldorf
Öffnungszeiten: Di – Fr:  11 – 17 Uhr

Nicolas Grospierre gehört zu den bedeutendsten polnischen Gegenwartskünstlern. Er kam 1975 in Genf zur Welt, wuchs in Paris auf und lebt in Warschau. Er wird vor allem mit der Fotografie assoziiert, die er seit fünfundzwanzig Jahren betreibt, doch sein Werk umfasst auch Installationen, Objekte, Kunstbände und Videofilme. Ein Thema, das Grospierre beschäftigt, ist die Utopie des grenzenlosen Wachstums. Am deutlichsten zeigt sich das Illusorische der modernistischen Ideale in Architektur und Stadtplanung, die einen zentralen Gegenstand von Grospierres Interesse bilden. Dafür erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Goldenen Löwen der Architektur-Biennale in Venedig (zusammen mit Kobas Laksa). Sie führten zu der Publikationsreihe Modern Forms im Prestel Verlag sowie Ausstellungen in renommierten Institutionen wie der Architecture Association in London.

Die in Photography Degrowth formulierte Kritik ist keine totale, es geht nicht um die Zerstörung oder Abschaffung des Kapitalismus, sondern vielmehr um vertiefte Reflexion, einen Moment des Nachdenkens darüber, wohin unsere Zivilisation führt, was verändert werden muss und was beibehalten werden kann, weil es großartig und inspirierend ist.

Die Ausstellung Photography Degrowth versammelt eine Reihe von ikonischen Fotografien und Objekten Grospierres, die ergänzt werden durch neue, im Polnischen Institut erstmals präsentierte Arbeiten. Jedes der gezeigten Werke bezieht sich auf eine seltsame und nicht offensichtliche Weise auf die Idee des Postwachstums und kreist dabei um Architektur. Neben Werken wie Kolekcja, która rośnie (Die Sammlung, die wächst, 2014 und fortlaufend) oder Dom, który rośnie (Das Haus, das wächst, 2012) werden die Objekte BBL Unltd (2020) und Axonocity (2018) gezeigt. Zu den erstmals öffentlich gezeigten Arbeiten gehören Tetranoi (2021) und Carceri Imaginari (2022).

Jede Einzelausstellung Grospierres ist eine aus einzelnen Elementen komponierte autonome Ganzheit, die dem Besucher das Gefühl vermittelt, eine andere räumliche und mentale Dimension zu betreten. Dieses Gefühl ist nicht leicht in Worte zu fassen, aber anders als es die von Pressetexten begleiteten flachen Reproduktionen von Architektur-Fotografien vermitteln können, handelt es sich um eine sinnliche und einzigartige Erfahrung. Das gilt auch für Photography Degrowth, die Präsentation von Fotografien in einer Spirale, die „rückwächst“, sich entfaltet, zusammenfällt und mäandert, sich den Raum der Galerie aneignet und überwältigt und fasziniert wie die Idee des grenzenlosen Fortschritts und Wachstums.

Adam Mazur Kurator
Aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann

Ausstellung:

Nicolas Grospierre, Photography Degrowth
Vernissage: Freitag, den 17.05.2024, 19 – 21 Uhr
Kurator: Adam Mazur
Dauer der Ausstellung: 18.05. – 9.08.2024
Öffnungszeiten: Di – Fr 11 – 17 Uhr

duesseldorfphotoplus.de
16.05. – 14.07.2024

Öffnungszeiten im Institut während des düsseldorf photo+ Wochenende

FR 17. Mai, 18 – 21 Uhr
SA 18. Mai, 12 – 20 Uhr, um 12 Uhr Führung mit Künstler und Kurator
SO 19. Mai, 12 – 16 Uhr

Bildnachweis: Nicolas Grospierre, SMYK


Polnisches Institut Düsseldorf
Citadellstraße 7, 40213 Düsseldorf
instytutpolski.pl/duesseldorf

Weitere Informationen und Bildmaterial erhältlich bei:
Monika Kumięga, Ausstellungskuratorin im Polnischen Institut Düsseldorf
E-Mail: monika.kumiega@instytutpolski.pl, Tel. +492118669623

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