FEMINISTISCHER KUNSTPREIS 2022
25. Juni – 26. September 2022
IKOB Museum für Zeitgenössische Kunst
Daniela Bershan, Jieun Lim, Sandrine Morgante, Marnie Slater, Céline Vahsen, Puck Verkade
Seit seinen Anfängen verleiht das IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst alle drei Jahre einen Kunstpreis. 2019 wurde der Preis zum ersten Mal mit einem explizit feministischen Schwerpunkt versehen. Auch im Jahr 2022 verfolgt das IKOB diese Ausrichtung für den ersten Kunstpreis seiner Art weiter.
Der IKOB – Feministische Kunstpreis soll künstlerischen Stimmen Gehör verschaffen, die in der zeitgenössischen Kunstwelt und in der Gesellschaft insgesamt weniger Gewicht haben. Der Preis stellt die offene Frage, was Feminismus in all seinen Formen für heute arbeitende Künstler:innen bedeuten könnte, und fördert Kunstschaffende, deren Arbeiten unsere Realität neu denken.
Die sechs nominierten Künstler:innen des Kunstpreises 2022 sind: Daniela Bershan, Jieun Lim, Sandrine Morgante, Marnie Slater, Céline Vahsen, und Puck Verkade.
Alle Finalist:innen sind eingeladen, in der Preisausstellung im IKOB (25.06. – 25.09.2022) ihre Arbeiten zu präsentieren. Bei der Vernissage am Freitag, 24.06.2022 um 18 Uhr werden drei Gewinner:innen verkündet. Der erste Preis besteht aus einem Geldpreis in Höhe von 10.000€, der zweite aus 7.500€ und der dritte Preis, mit dem traditionell ein(e) Künstler:in aus Ostbelgien unterstützt wird aus 1.500€.
Jurymitglieder 2022: Paula van den Bosch (Chefkuratorin, Bonnefantenmuseum, Maastricht, NL), Anastasia Chaguidouline (Künstlerische Leitung, Cercle Cité, LU), Els Roelandt (Redakteurin, KIOSK, Gent, BE) und Nadia Vilenne (Galeristin, Lüttich, BE).
Den IKOB – Feministischen Kunstpreis 2019 gewann Helen Anna Flanagan mit dem ersten Preis. Julia Lübbecke war die Gewinnerin des zweiten Preises und Andrea Radermacher-Mennicken des regionalen Förderpreises.
DANIELA BERSHAN (geboren 1980, DE, lebt und arbeitet in Brüssel, BE) alias Baba Electronica ist eine Künstlerin, DJ und unabhängige Forscherin, die sich mit Beziehungsstrukturen und der Politik der Intimität beschäftigt. Daniela hat FATFORM (NL) mitbegründet und geleitet und ist Mitbegründerin und Mitorganisatorin von ELSEWHERE & OTHERWISE im Performing Arts Forum (FR). Ihre Arbeiten und Kollaborationen wurden auf der 29. Sao Paulo Biennale (BR), De Appel Arts Centre (NL), MaerzMusik (DE), KunstenfestivaldesArts (BE), Berlin Art Week (DE), W139 (NL), Portikus (DE), NAS Gallery Sydney (AU), Capacete (BR), Paradiso (NL), Oslo Internasjonale Teaterfestival (NO), Dansehallerne (DK), MDT (SE), Le CentQuatre (FR), Centre Pompidou Kanal (BE), CentroCentro (ES), Tempo Festival (BR) und Triennale Luxembourg (LUX).
JIEUN LIM (geboren 1983, Republik Korea, lebt und arbeitet in Düsseldorf, DE) schloss im Jahr 2018 ihr Studium als Meisterschülerin von Dominique Gonzalez-Foerster an der Kunstakademie Düsseldorf ab und gewann den von der Peter-Michael Engel Stiftung verliehenen Graduiertenpreis. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören: Scallops #2, Premiere, Collaboration of Ermes-Ermes x LC Queissier, Tiflis, Georgien; RGB: Return to the gate following B, Galerie Ermes-Ermes, Wien; Yellow Time/Dilemma Zone, Kunstakademie Düsseldorf; Aktuelle Gruppenausstellungen: Illuminating, Screening-Programm, Lugano, Schweiz, ‚cu-cu-rru-cu-cu‘ Bloom, Düsseldorf; Noir, Sonnenundsolche, Düsseldorf; Polke und die Folgen. Neuerwerbungen, Akademie Galerie-Die Neue Sammlung, Düsseldorf; Planet 58, K21 Kunstsammlung Museum Düsseldorf; Appearing Unannounced, Rirkrit Tiravanija’s Studio, Chiangmai; The crust repeatedly rises and falls, Shinhan Gallery, Seoul; Coop, Bangkok Biennial, Bangkok.
SANDRINE MORGANTE (geboren 1986 in Lüttich, lebt und arbeitet in Brüssel, BE) wuchs auf dem Land in der Nähe von Lüttich auf, studierte an der Zeichenabteilung von La Cambre in Brüssel, BE, und war dort als Lehrassistentin und Dozentin tätig, bevor sie eine Residency am HISK in Gent, BE, begann. Ihre Arbeiten wurden in belgischen Institutionen wie dem WIELS, dem Art Contest, dem Musée de la Boverie, der Space Collection und als Beiträge in Magazinen wie Archivio, Revue Roven, Kluger Hans und Tim gezeigt. Ihre Zeichnungen, die sich mit Literatur, Schrift und dem Sprechen beschäftigen, sind die Fortsetzung von Handschriften, die die Stimmen ihrer Tonstücke oder Erinnerungen an Dialoge widerspiegeln.
MARNIE SLATER (geboren 1980 in Aotearoa, NZ, lebt und arbeitet in Brüssel, BE) umfasst mit ihrer künstlerischen Praxis eine pluralistische Arbeitsweise, die eine transdisziplinäre Solopraxis, Unterricht, langfristige Kollaborationen, Selbstorganisation, Schreiben, Veröffentlichen und Forschung umfasst. In ihrer Solo-Praxis arbeitet sie mit queeren und feministischen ‚her/their/his/stories‘ aus persönlichen und institutionellen Archiven, um die Art und Weise zu erforschen, wie die komplexen Praktiken und Leben von queeren und feministischen Künstlern die historischen Narrative von Kunst und Autorschaft herausfordern, ihnen widerstehen und sie verändern können. Neben ihrer Soloarbeit ist Slater Ko-Kuratorin von Buenos Tiempos, Int. und Teammitglied von Mothers & Daughters – A Lesbian and Trans Bar*. Sie war eine der Haupttutorinnen des Master of Voice-Programms am Sandberg Institute in Amsterdam und unterrichtet derzeit im Rahmen des AdMa-Programms an der St. Lucas School of Art in Antwerpen, wo sie auch ein Forschungsprojekt über Prozesswerkzeuge für queere und feministische Zusammenarbeit durchführt.
CÉLINE VAHSEN (geboren 1987 in Malmedy, BE, lebt und arbeitet in Brüssel) ist Künstlerin und unterrichtet an der KASK, School of Arts, in Gent, in der Textilabteilung. Nach ihrem Studium der bildenden Kunst an der École Supérieure des Arts St-Luc in Brüssel, der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern und der HAW in Hamburg erwarb Céline Vahsen 2013 ihren Master-Abschluss in der Textilabteilung der École Nationale Supérieure des Arts Visuels de La Cambre in Brüssel. Ihre Arbeiten wurden in Belgien, Deutschland und der Schweiz ausgestellt. Sie war unter anderem Artist in Residence bei Académie des savoir-faire – Fondation Hermès, Fondation CAB, iMAL – Art Center for Digital Cultures & Technology, Villa Empain – Boghossian Foundation. Der Ausgangspunkt von Vahsens Arbeit ist das kulturelle Erbe des Mediums Textil. Mit einem zeitgenössischen Ansatz erforscht sie Techniken, die in der traditionellen Textilherstellung verwurzelt sind. Ihre technische Forschung umfasst verschiedene Referenzen und Traditionen aus geografisch verstreuten, hybriden Kulturen sowie Bräuche aus verschiedenen Epochen der Geschichte des Webens.
PUCK VERKADE (geboren 1987, NL, lebt und arbeitet in Berlin, DE und Den Haag, NL) erhielt ihren BFA von der Königlichen Kunstakademie in Den Haag und absolvierte einen MFA in Bildender Kunst an der Goldsmiths in London. Ihre Arbeiten wurden an verschiedenen internationalen Ausstellungsorten gezeigt, wie der Artissima Art Fair in Turin, dem Wroclaw Contemporary Museum in Polen, dem Kunstmuseum in den Niederlanden und der LISTE Art Fair in Basel. Sie wurde für 2017-2018 als Resident Artist bei Sarabande The Lee Alexander McQueen Foundation in London ausgewählt. Verkades Arbeiten befinden sich international in privaten und öffentlichen Sammlungen. Im Jahr 2021 erhielt sie den Charlotte Koehler Preis des Prins Bernhard Kulturfonds in den Niederlanden. Ihre Arbeit wird auf der 16e Biennale de Lyon zu sehen sein: Manifesto Of Fragility.
Bildnachweis: Céline Vahsen, Untitled (3), 2020, courtesy the artist | Marnie Slater, Le Madame (Brussels 1981-1983), 2019, photo: Aurélien Mole, courtesy the artist
IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst
Rotenberg 12b
4700 Eupen
Belgien
Telefon: +32 87 56 01 10
Email: info@ikob.be