Ausstellung Francisco de Goya im Museum Lothar Fischer wird bis zum 14. März 2021 verlängert
Das Museum Lothar Fischer hat seine Ausstellung „Francisco de Goya, Radierungen aus der Sammlung des Morat-Instituts“, die eigentlich am 24. Januar zu Ende gegangen wäre, bis zum 14. März verlängert. Wie wir alle, hofft auch das Neumarkter Museum, diese besondere Schau nach der langen pandemiebedingten Schließung zeitnah wieder für Besucherinnen und Besucher öffnen zu können.
Im Alter von 51 Jahren fertigt der spanische Hofmaler Goya (1746-1828) seine 80 Radierungen für den Zyklus »Los Caprichos« (Einfälle/Launen). Diese Grafiken zeichnen das Bild einer dekadenten, sich im Niedergang befindenden Gesellschaft nach. Gewalt, Prostitution, Aberglaube, Habgier, Machtmissbrauch, Standesdünkel und Hexenwahn bestimmten das Verhalten der damaligen Zeit. In den rätselhaften Bild-Botschaften mit ihren Anspielungen und Symbolen erweist sich Goya als genauer Beobachter. Dies wird auch in den weiteren ausgestellten Radierungen, den Zyklen „Los Desastres de la Guerra“ (Schrecken des Krieges, 80 Blätter) und „La Tauromaquia“ (Stierkampf, 33 Blätter) sowie der Grafik „Modo de Volar“ (Eine Art zu fliegen) aus dem Mappenwerk „Los Disparates“, das den Abschluss der Goya-Schau bildet, deutlich.
Während der Schließung hat das Museum zahlreiche YouTube-Videos zu einzelnen, besonders interessanten Radierungen Francisco de Goyas veröffentlicht. Museumsleiterin Pia Dornacher und die Kunstvermittlerinnen Gertrud Kasper, Bettina Mayer, Ingrid Moor, Anja Schmickal, Nicola Thumann und Edith Viezens-Kleinert stellen jeweils eines der rätselhaften Blätter und das Thema vor, um allen Kunstinteressierten weiterhin die Möglichkeit zu geben, sich dem Werk Goyas anzunähern und sich auf eine hoffentlich baldige Wiedereröffnung der Goya-Schau zu freuen.
Am 7. Februar sollte die Retrospektive „Helmut Sturm, Spielfelder der Wirklichkeit“ eröffnet werden. Diese wurde jedoch bereits vor Wochen auf Sonntag, den 28. März verlegt. Gezeigt wird das Werk des Malers Helmut Sturm (1932-2008), einem der wichtigsten Vertreter der abstrakt-expressiven Malerei der Nachkriegszeit in Deutschland. Gemeinsam mit seinen Künstler-freunden, dem Bildhauer Lothar Fischer und den Malern Heimrad Prem und HP Zimmer, gründete Sturm 1957 in München die international ausgerichtete Gruppe SPUR, die durch ihre kunstpolitisch provokanten Aktionen Staat und Kirche heftig reagieren ließ. Doch die Künstler trugen durch ihr unangepasstes Verhalten wesentlich dazu bei, dass Bayern um 1960 zu einem wichtigen Schauplatz künstlerischer Erneuerung wurde. SPUR lieferte damals einen grundlegenden Beitrag zur Aufbruchstimmung in Deutschland. 1985 erhielt Helmut Sturm schließlich eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in München, nachdem er bereits an der Hochschule in Berlin zeitgleich mit Lothar Fischer gelehrt hatte.
Bildnachweis: Francisco de Goya
Modo de volar (eine Art zu fliegen), 1816-1824. Blatt 13 aus „Los Disparates“
Foto: Bernhard Strauss
Martina Lenders
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