MARY ELLEN MARK. THE LIVES OF WOMEN
23. März bis 28. Juli 2024
Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn
Pressekonferenz: 22. März um 11 Uhr
Mit dem Werk der international renommierten US-amerikanischen Fotografin Mary Ellen Mark setzen die Städtischen Museen Heilbronn ihre Ausstellungsreihe zu Pionierinnen und Pionieren der Fotokunst fort. Mary Ellen Mark (1940–2015) gilt als eine der angesehensten und einflussreichsten Stimmen des kritischen Fotojournalismus. Die Ausstellung „The Lives of Women“, mit über 90 Fotografien aus allen Schaffensphasen, stellt die oft prekären Lebensumstände von Frauen und Mädchen in direkten, unprätentiös intimen Bildern in den Mittelpunkt. Nach der erfolgreichen Retrospektive 2023/24 in Berlin
ist dies die erste Einzelausstellung der Künstlerin im deutschen Südwesten.
Klar und direkt in ihrer Bildsprache, urteilsfrei und mit einem besonderen Gespür für ihr Gegenüber wandte sich Mary Ellen Mark den Ausgegrenzten, Bedürftigen und Stigmatisierten der Gesellschaft zu; was zu ihrer Zeit alles andere als selbstverständlich war. Geprägt von der aufkommenden Frauenbewegung der 1970er Jahre, thematisierte sie immer wieder die schwierigen Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen. „Ich fühle mich den Außenseitern verbunden, und auch wenn ich mich selbst nicht als Feministin sehe, stehe ich immer auf der Seite der Frauen, weil sie gewöhnlich die Außenseiter sind“. Die enorme Ausdruckskraft ihrer Fotografien resultiert aus der emotionalen Unmittelbarkeit und dem Respekt, mit dem sie ihren Protagonistinnen begegnete. Ihre Fotoreportagen für so renommierte Magazine wie Life, Rolling Stone, Vanity Fair, New York Times Magazine oder Stern führten sie rund um den Globus und wurden vielfach ausgezeichnet.
Nach dem offiziellen Abschluss der Projekte kehrte sie oft an die Schauplätze zurück, um ihre Themen zu vertiefen. Über Wochen und Monate, im Fall der Kinderprostituierten TINY sogar über drei Jahrzehnte, tauchte Mary Ellen Mark in die Realität ihrer Protagonistinnen ein und veröffentlichte die Ergebnisse in insgesamt zwanzig Bildbänden. Dabei widmete sie sich Drogenabhängigen und Psychiatriepatientinnen, schilderte die harte Realität von Straßenkindern, zeigte den Alltag von Zirkusartistinnen und Sexarbeiterinnen in Indien oder würdigte die aufopferungsvolle Arbeit von Mutter Teresa. „Ich suche nach Ehrlichkeit“, bemerkte Mary Ellen Mark einmal, denn „Kameras können lügen“.
Bildnachweis: Mary Ellen Mark, Hippopotamus and Performer / Nilpferd und Dompteuse, Great Rayman
Circus, Madras, Indien 1989 © Mary Ellen Mark.
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