LEWIS HAMMOND. THIS GLAS HOUSE
16. März bis 12. Mai 2024
Kunstpalais Erlangen
Pressekonferenz: 14. März um 11 Uhr
Eröffnung: 15. März um 18 Uhr
Der britische Maler Lewis Hammond (* 1987 in Wolverhampton, UK) lässt sich von künstlerischen Vorbildern aus der Renaissance bis hin zum Surrealismus inspirieren. In der Ausstellung This Glass House verbindet er erstmalig seine neuesten Gemälde mit einer eigens für Erlangen entstandenen Sound-Arbeit des Musikers Darren Cunningham alias Actress. Das Kunstpalais zeigt seine erste institutionelle
Einzelausstellung in Deutschland. Hammonds Bilder – oft sind es Porträts ihm nahestehender Personen – wirken, als sei die Zeit in ihnen angehalten worden. Die dunklen, manchmal ins Unheimliche kippenden
Leinwände geben den Einflüssen vergangener Epochen und unterschiedlicher Kulturen viel Raum. Sie scheinen sich einem flüchtigen Konsum des Gezeigten zu versperren. Mit ihren symbolisch aufgeladenen Darstellungen und ihrem Fokus auf physisch präsente Körper bilden sie ein faszinierendes Gegengewicht zum schnelllebigen Strom digital vermittelter Eindrücke, der tagtäglich unsere Bildschirme flutet.
Zahlreiche Gemälde Hammonds sind bewohnt von halbmenschlichen Wesen oder platzieren die Dargestellten in fantastische Architekturen. Die gebaute Umgebung als Schutz- und Rückzugsort, aber auch als Spiegelbild für die Seele und das innere Befinden, rückt in This Glass House ganz besonders in den Fokus. Mal sind es Interieurs, die den Eindruck eines intimen Gesprächs mit den Dargestellten vermitteln. Mal schöpft Hammond aus der reichen Bildtradition sakraler Kunst, wie etwa bei Fra Angelico, um die Tiefe der Persönlichkeiten in seinen Bildern zu unterstreichen. Doch die Szenen von Ruhe
und Geborgenheit kreuzen sich in der Ausstellung This Glass House mit körperlosen
Blicken, deren Intentionen im Verborgenen bleiben. Ganz im Hier und Jetzt verankert, reichen die Wurzeln von Hammonds Arbeiten dennoch tief unter die Oberfläche des Zeitgenössischen. Gegenwärtige Konflikte klingen in ihnen ebenso an wie namenlose Urängste. Doch die Gefahren lauern hinter dem Horizont des unmittelbar Bewussten und Sichtbaren. Im Vordergrund stehen kraftvolle Figuren, die ihre
Würde und persönliche Tiefe dem Chaos entgegenhalten, das um sie herum herrscht. Andere erscheinen wie Verkörperungen des Beunruhigenden, das sich wie ein Fiebertraum durch die Gemälde zieht. Hammonds Bilder erzählen vielschichtige Geschichten vom Anderssein und der Entfremdung, sie transportieren aber ebenso etwas von der magischen Schönheit zwischenmenschlicher und ganz persönlicher Erfahrungen.
Bildnachweis: Lewis Hammond. Early attrition. Courtensy of the Artist. NY.
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