LEIF TRENKLER „VISIONS“
13. August bis 3. September 2023
Kunstverein Heinsberg
MALEREI
Ausstellungseröffnung und Sommerfest: Sonntag, den 13. August 2023, um 11.30 Uhr. Der Künstler ist anwesend. Es erscheint eine Edition.
Öffnungszeiten: Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung.
Leif Trenkler, der heute in Köln lebt und arbeitet, ist international in zahlreichen Galerien vertreten: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Spanien, Türkei, Belgien, Dänemark, Tschechien, Niederlande, USA und Kanada. Er ist auch immer wieder in vielen Kunstvereinen zu sehen und hat Museen mit Gruppen- und Einzelausstellungen bestückt: Haus der Kunst, Museum Ludwig in Köln, Museum Franz Gertsch in Burgdorf, Kunsthalle in München, das Buchheim Museum am Starnberger See, Kunsthaus Wien und die Kunsthalle in Rotterdam. Zudem sind auch zahlreiche Kataloge und Aufsätze über sein künstlerisches Schaffen erschienen.
Die Malerei Leif Trenklers ist der „Neuen Figuration“ der 90er zuzuordnen, einer Malerei, die das Figürliche mit abstrakten Elementen verbindet und so eine Wiederentdeckung und Neuinterpretation realistischer Elemente erlaubt. Die landschaftlichen und architektonischen Motive stellen Oasen der Ruhe dar, in der der Mensch tiefe Entspannung finden kann.
Die Gemälde, die in unverhohlener Schönheit, Harmonie und regelrecht fühlbarer Atmosphäre voller Stille und Ausgewogenheit auf uns Betrachter einwirken, sind jedoch auf keinen Fall „fotorealistische Abbildung“, sondern visionär-künstlerische Gestaltungen von auf vielen Reisen Gesehenem und Erlebtem. Die Bildwerke sind ein Bekenntnis zur malerischen Ästhetik, in der die bildnerischen Mittel von Komposition und Farbgebung im Sinne der abstrakten Malerei eine Eigenständigkeit entwickeln, die mit dem Figürlichen harmonisch ausbalanciert wird.
Die Farbgebung insgesamt besticht durch ihre stimmungsvolle Wirkung, ihre harmonische Ausgewogenheit, ihr subtiles Spiel von Licht und Schatten mit komplementären Kontrasten und farbigen Akzenten. Spektakulär sind die farbenprächtigen abstrakt anmutenden Spiegelungen in den häufig dargestellten Wasserflächen. Kompositorisch sind die Gemälde zwar oft mit einem durch Zentral- oder Fluchtpunktperspektive betonten Zentrum versehen, das Stabilität vermittelt, dennoch kann man in einzelnen Bildausschnitten und Details erkennen, wie sich Figürliches in abstrakten Farbspielen regelrecht aufzulösen scheint.
Der Farbauftrag unterstreicht den Ausdruck einer mediativen Stille, indem die Farbe sanft und glatt auf den Malgrund aufgetragen ist. Pastose Farben, expressionistische „Pinselhiebe“, Kleckse oder Krakeluren wird man vergebens suchen. Der Malgrund selbst besteht aus Birkenholz, bei dem der Farbauftrag stellenweise die Maserung durchscheinen lässt. Holz steht für stabile Robustheit, die schon eine gewachsene und gelebte Geschichte in sich trägt.
Alles in allem laden die Gemälde Trenklers dazu ein, sich in diese Bilder hineinzuversetzen und so für sich selbst einen meditativen Ruhepol und einen luxuriösen Genuss reiner Ästhetik zu gewinnen. Selbstverständlich bleibt es aber dem Betrachter überlassen, hinter diesem schönen Sein oder Schein eventuell versteckte oder durchschimmernde Morbidität und magische Abgründe zu entdecken.
VITA
1960 geboren in Wiesbaden
1984-86 Städelschule Frankfurt am Main
1986-87 Kunstakademie Düsseldorf
1988-90 Städelschule Frankfurt am Main
1990-91 Auslandsstipendium Studienstiftung des deutschen Volkes, Italien
Bildnachweis: Leif Trenkler, Big Mountain Ray, 2022, Öl auf Birkenholz / Oil on birch wood, 162 x 130 cm
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