19. Januar – 13. April 2025
Dortmunder Kunstverein

Eröffnung: Samstag, 18. Januar 2025, um 18 Uhr
Kuratiert von Rebekka Seubert

ÜBER DIE AUSSTELLUNG

Ausgangspunkt der Ausstellung von Latefa Wiersch im Dortmunder Kunstverein sind die Hannibal-Hochhäuser, in denen die Künstlerin in den1980er/90er Jahren in Dortmund-Dorstfeld aufwuchs. In Performance, Foto, Film und Skulptur inszeniert die Künstlerin ihre grob zusammengenähten, textilen Puppenfiguren zu narrativen Szenen, durch die sie Migration und postkoloniale Realitäten in Europa reflektiert. Die Puppensind unheimliche Doppelgänger der Künstlerin und ihres sozialen Umfelds – neue Wesen mit vertrauten Attributen aus der Popkultur und vielfältigen Verweisen auf Zeitgeschichte. Ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland zeigt eine umfassende räumliche Installation aus Bühnenelementen und narrativen Szenen, die wie Landschaften oder in Architekturelementen inszeniert sind. Zu sehen ist außerdem ein Stop-Motion Film, der eine Geschichte um die Hannibal Hochhäusererzählt. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogrammbegleitet. Im Rahmen des Festivals Dortmund Goes Black 2025 wird es im Frühjahr außerdem eine Performance der Künstlerin im Kunstverein geben.

PROGRAMM

20. März 2025
Filmabend zur Ausstellung
19 Uhr
Dortmunder Kunstverein: Führung durch die Ausstellung

20 Uhr
Kino im U
Ali im Paradies – My Name Is Not Ali [OmeU], 92 Min. Ägypten, 2011, Regie: Viola Shafik

Während Rainer Werner Fassbinder für seinen antirassistischen Film‚ Angst essen Seele auf‘ internationale Anerkennung fand, ist der Darsteller des arabischen Gastarbeiters Ali bis heute eine enigmatische Figur. Viola Shafik beleuchtet in ihrem Dokumentarfilm ALI IM PARADIES die Biografie des Marokkaners El Hedi Ben Salem M’barek Mohammed Mustafa.

12. April 2025
Performance

Als Teil des Dortmund Goes Black Festivals 2025 des Schauspiel Dortmund freuen wir uns auf eine Performance von Latefa Wiersch in der Kulisse des Hannibals, der im Dortmunder Kunstverein in Teilen nachgebaut ist: Gemeinsam mit Performer*innen wird die Künstlerin tanzend die Puppen in dem Schwellenzustand zwischen tot und lebendig halten, sie zu Akteur*innen und Bewohner*innen des Hannibals werden lassen, zu Zeitzeug*innen und Geschichtenerzähler*innen einer gesellschaftlichen Utopie.

Link zu Latefa Wierschs Performance„ Pudding Club“ in der Dampfzentrale Bern, 2022: https://vimeo.com/778798359

ÜBER DIE KÜNSTLERIN

Latefa Wiersch (*1982 in Dortmund, lebt in Zürich) studierte zunächst an der Universität der Künste, Berlin und absolvierte 2014-2019 den Master Contemporary Arts Practice an der Hochschule der Künste Bern. Ihre Installationen und Performances, die oft in kollektiven Zusammenschlüsse entwickelt werden ,thematisieren Fragen des Körpersund der Identität vor dem Hintergrund der postkolonialen Gegenwart.

Sie wurde 2023 mit dem Swiss Art Award ausgezeichnet und erhielt darüber hinaus 2022 den Performance-preis Schweiz (in Zusammenarbeit mit Rhoda Davids Abel und Dandara Modesto). 2024 ist sie Stipendiatin des Swiss Institute, New York. Neben einer Einzelausstellung im Kunsthaus Langenthal (2022) warenihre Werke zuletzt außerdem Teil von Ausstellungen im Kunsthaus Zürich (2024), Centre d‘Art Contemporain Genève; Mouches Volantes, Köln (beide 2022); Stadtgalerie Bern; Museum Haus Konstruktiv, Zürich (2021); Centre d‘Art Pasquart, Biel/Bienne(2019); Shedhalle Zürich (2018).

Latefa Wiersch, Original Features, Dauer: 9’28’‘ (2022/24) wird in der Ausstellung gezeigt: https://vimeo.com/778789229

Bildnachweis: Latefa Wiersch

Dortmunder Kunstverein
Rheinische Straße 1
44137 Dortmund

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