Martin Gehri, Renate Koch, Silke Stock
Martin Gehri, Renate Koch, Silke Stock
Bildhauerei im Kunstverein Bretten
12. September bis 3. Oktober 2020
Auf den ersten Blick ist an dieser Ausstellungsankündigung nichts Ungewöhnliches. Drei Bildhauer zeigen ihre Arbeiten. Bei genauerem Hinsehen fällt der Untertitel „Bildhauerei im Kunstverein Bretten“ auf. Es geht nicht um einzelne Werke, sondern um das Ganze, den Gesamtausdruck der Ausstellung. Betont wird die Tatsache, dass Bildhauer immer mit dem Raum ausstellen, weil sie räumlich arbeiten. Dieses Bewusstsein bestimmt die Konzeption dieser Gemeinschaftsarbeit. Fast alle Werke sind für diese Ausstellung entstanden.
Grundlage der Schau war der Kontakt der Künstler untereinander und das Gespräch über das Besondere des Ortes und der Zeit, in der sie stattfindet. Auch wenn nach dem Sommer 2020 viele Menschen wieder auf Normalbetrieb schalten, markiert das Frühjahr 2020 den Beginn einer nie dagewesenen Pandemie. Sie hält uns wie kaum ein anderes Ereignis den Spiegel vor, macht gesellschaftliche Missstände sichtbar und stellt alte Gewissheiten in Frage. Diese globale Bedrohung hat das Leben, das Fühlen und Denken eines jeden Einzelnen verändert, auch das der Künstler.
Die gemeinsame Ausstellung von Martin Gehri, Renate Koch und Silke Stock hätte bereits im Frühjahr im Kunstverein Bretten stattfinden sollen und wurde mehrfach verschoben. Es stellte sich die Frage, ob die Kunst nun nomadisch werden würde, also ohne eigenen Raum auskommen müsste. Solche Erwägungen veränderten die Gespräche der Künstler. Es ging nun noch intensiver als zuvor darum, sich auf einige wichtige Konstante und Begriffe zu einigen und von dieser Grundlage aus, die Möglichkeit einer Ausstellung neu zu denken.
Ein zentraler Begriff der Präsentation lautet Verschränkung. Gemeint ist die Verschränkung der einzelnen Werke, aber auch der Gedanken und der Ausstellung mit dem vorhandenen Raum. Ein anderer Begriff beschreibt die räumliche Konzeption. Wie eine Insel sollte die Ausstellung im Raum schwimmen. Die materiellen Kunstwerke stehen im Raum, während die Wände unangetastet bleiben. Dafür wurde eine Stellage entwickelt, als Haltepunkt für die Skulpturen und Zeichnungen.
Die für Bretten konzipierte Konstruktion, die auch Boden und Decke verbindet, geht auf die Karlsruher Bildhauerin Silke Stock zurück, die in Braunschweig und Karlsruhe Kunst studierte. Renate Koch, ebenfalls Absolventin der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, platziert fragile Skulpturen in echter Bewegung im Raum und choreografiert deren immaterielle Lichteffekte. Martin Gehri hingegen, ebenfalls in Karlsruhe ausgebildet, zeigt monumentale Zeichnungen, die auf zahllosen Wiederholungen einer Schriftgeste beruhen, sowie Gipsplastiken, die zugleich Relief und Bild sind.
Im Verlauf der Ausstellung erscheint eine Broschüre mit einem verschriftlichten Künstler-Gespräch.
Zu sehen sind die Werke von Samstag, 12. September, bis Samstag, 3. Oktober 2020 jeweils samstags von 10 – 13 und sonntags von 15 – 17 Uhr. Eine offizielle Eröffnung findet nicht statt. Die drei Künstler sind jedoch am ersten und letzten Ausstellungstag, am 12. September und 3. Oktober, anwesend. Die Ausstellung können maximal 7 Personen gleichzeitig betreten. Das Tragen einer Gesichtsmaske wird empfohlen.
Kunstverein Bretten e.V.
Im Beyle-Hof, Sporgasse 8, 75015 Bretten
Sa 10-13 Uhr, So 15-17 Uhr und nach Vereinbarung
www.kvbretten.de
Der Eintritt ist frei.
Philipp Wendland
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