19.09.–01.11.2020

Pressegespräch
Fr, 18.09.2020, 10 Uhr

Öffnung der Ausstellung
Fr, 18.09.2020, 18–22 Uhr

Supernatural love has no contact with force, but at the same time it does not protect the soul against the coldness of force, the coldness of steel. Only an earthly attachment, if it has in it enough energy, can afford protection from the coldness of steel.
Simone Weil

Zu den Vorläufern von Achterbahnen zählt die 1827 in Pennsylvania konstruierte Gravity Road: Eine abfallende Schienenstrecke, über die Steinkohle aus Minen abtransportiert wurde. Als bald auch Passagierfahrten angeboten wurden entwickelte sich die rasende Abfahrt zu einer Attraktion und die Technologie wurde für reine Vergnügungsbahnen, für „thrill rides“, in Freizeitparks zweckentfremdet. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts erlaubten Stahlachterbahnen immer waghalsigere Konstruktionen, um sich als größer, schneller und gefährlicher zu überbieten.
Die Skulpturen, Bilder und Installationen von Jesse Darling (genderneutral, 3. Person Plural) beschäftigen sich mit der Verletzlichkeit, Austauschbarkeit und Endlichkeit von Lebewesen, von Herrschaftssystemen, Ideologien und Techno-logien – nichts ist zu groß, um zu scheitern. Für ihre Ausstellung in der 1938 er-bauten Halle des ehemaligen Marienbads installieren Darling die Skulptur einer dysfunktionalen Achterbahn. Die auf die Größenverhältnisse eines Kindes heruntergebrochene Stahlkonstruktion wird zum Anti-Monument einer Moderne, die Fortschritt, Beschleunigung und Beherrschbarkeit feiert und Gewalt produziert – zum Relikt einer Glücksmaschine, deren Unterhaltungswert darauf basiert, körperliche Effekte von Panik zu erzeugen.

Jesse Darling (*UK) leben in Berlin, DE.

Einzelausstellungen (Auswahl): Crevé, Triangle France-Astérides, Marseille, FR, 2019; The Ballad of St Jerome, Art Now, Tate Britain, London, UK, 2018; Support Level, Chapter, New York, USA, 2019.
Gruppenausstellungen (Auswahl): Afterglow, Yokohama Triennale, Yokohama, JP, 2020; The same room : Julie Becker in dialogue, Galerie Neu, Berlin, DE, 2020; Transcorporealities, Museum Ludwig, Köln, DE, 2019; May You live in Interesting Times, Biennale di Venezia, Venedig, IT, 2019.

Programm

Fr, 18.09.2020, 18–22 Uhr
Öffnung der Ausstellung

So, 04.10.2020, 14–16 Uhr
Kinderworkshop (mit Anmeldung)

Do, 15.10.2020, 19 Uhr
Kuratorenführung mit Heinrich Dietz

Do, 29.10.2020, 19 Uhr
Öffentliche Führung mit Nelly Kuch

Zur Ausstellung erscheint ein einführendes Video und ein Rollercoaster-Zine mit einem Gespräch zwischen Jesse Darling und Ana Teixeira Pinto.

Wir freuen uns sehr über Ihre Rückmeldungen.
Gerne schicken wir Ihnen auf Wunsch zusätzliche Informationen sowie druckfähiges Bildmaterial.

 

Kunstverein Freiburg
Dreisamstr. 21
79098 Freiburg

Tel.: +49 761 349 44
Fax: +49 761 349 14
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www.kunstvereinfreiburg.de

Öffnungszeiten
Di–So, 12–18 Uhr
Do, 12–20 Uhr
Mo geschlossen
03.10., 01.11. geöffnet

Eintritt: 2 €/1,50 €
Donnerstag gratis
Mitglieder frei

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