15. März bis 21. April 2024

Galerie Hübner + Hübner, Frankfurt am Main


Eröffnung: 15. März um 18:00 Uhr

Gespräch mit den Künstlern gegen 19:00 Uhr

Ilana Salama Ortar ist eine Künstlerin, die in ihre schichtenreichen Arbeiten aus unterschiedlichen Materialien persönliche und kollektive Erfahrungen einwebt. Unter dem Titel „Unheimlich : Home“ beschäftigt sie sich mit den Themen Migration, Übergänge und Identität. Die Geborgenheit eines sicheren Heims ist in ihrem Leben nicht immer eine Selbstverständlichkeit gewesen. Als Kind floh sie aus Ägypten mit ihrer Familie über Frankreich nach Haifa, Israel. Diese Vertreibungsgeschichte hat sie für historische und soziale Aspekte von Migration und Flucht sensibilisiert. So deckt sie in installativen und performativen Arbeiten bereits verschwundene Geschichte und Geschichten auf, indem sie beispielsweise in ihrem Transit Camp in Marseille gefundene architektonische Elemente verarbeitet. Motive, die sie in diesem Prozess einer „Archäologie der persönlichen Erfahrung“ entwickelt hat, sind auch in der aktuellen Ausstellung zu sehen.

Die Gemälde, Zeichnungen und Objekte halten Gefühle und Zustände des Erinnerns und Vergessens fest. Der erinnerungskulturelle Ansatz der Künstlerin berührt dabei philosophische Fragen wie nach dem Wo oder Wie der menschlichen Existenz. Dabei spielt ihr künstlerischer Umgang mit der Leere eine sowohl ästhetische als auch inhaltliche Rolle. Sein und Nichts gehen wechselhafte Prozesse ein, dessen wiederholtes Konstruieren und Wieder-Auslöschen in den Bildern sichtbare Spuren hinterlassen, die auch körperlich zu erahnen sind.

Die Schichten der experimentellen Fotogramme scheinen hingegen die Erinnerung selbst nachzubilden und sie dem Zeitgeschehen auszusetzen. Während der Vielfachbelichtungen bleiben die einzelnen Motive im Dunklen und tauchen erst nach der Fixierung als Fragmente und verschwommene Abstraktionen, die wie Traumbilder wirken, wieder auf.

In den „Encapsulations“ isoliert die Künstlerin in Fotogrammen und Gegenständen festgehaltene Erinnerungen wie in einer Flaschenpost, die über Entfernungen und Zeiten Botschaften übermittelt. So finden heimatlose Erinnerungen einen Ort, an dem sie bewahrt und wertgeschätzt werden und damit eine Botschaft für die Zukunft werden.

Bildnachweis: Ilana Salama Ortar – Encapsulation, 2013-2014, Glas, Organisches Material (Luffagurke), h: 43 cm, Ø 27 cm. © Ilana Salama Ortar.


Galerie Hübner + Hübner

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