2. September bis 8. Oktober 2023
Skulpturenpark Waldfrieden


Presserundgang am Mittwoch, 30. August 2023, 11 Uhr, mit Tony Cragg

15 Jahre Skulpturenpark Waldfrieden

Zum 15 jährigen Jubiläum präsentiert der Skulpturenpark Waldfrieden erstmals seine hauseigene Sammlung. Mit Werken von Stephan Balkenhol, Otto Boll, Richard Deacon, Gilbert & George, Luise Kimme, Norbert Kricke, Sol LeWitt, Richard Long, John McCracken, Bruce Nauman, Anne und Patrick Poirier, Klaus Rinke und Andreas Schmitten und weiteren.

„Home Game“ heißt die Ausstellung, die der Skulpturenpark Waldfrieden anlässlich seines 15-jährigen Bestehens zeigt. Erstmals seit Eröffnung des Museums im Jahr 2008 wird die gesamte verfügbare Ausstellungsfläche genutzt, um für die Dauer einiger Wochen Kunstwerke des eigenen Sammlungsbestandes zu präsentieren.

Von Beginn an ist es Tony Craggs Anliegen, in den Wechselausstellungen eine möglichst große Vielfalt künstlerischer Positionen zur Geltung zu bringen. Im Zuge der Ausstellungstätigkeit ist so im Lauf der Jahre durch Ankäufe und Schenkungen auch eine umfangreiche Kunstsammlung aufgebaut worden. Angesichts des dicht gefüllten Ausstellungskalenders gab es bisher noch wenige Gelegenheiten diese zu präsentierten.

Für Tony Cragg, der als Gründer und künstlerischer Leiter des Museums auch die Ausstellung „Home Game“ kuratiert, bietet das Projekt die Möglichkeit, anhand ausgewählter Werke auch auf das Ausstellungsprogramm der vergangenen 15 Jahre zurückzublicken. So finden sich unter den Exponaten zum Beispiel die hängende Großskulptur „Ouranopolis“ von Anne und Patrick Poirier, die zuletzt im Rahmen ihrer Werkschau „Mnemosyne“ im Jahr 2016 gezeigt wurde. Geplant ist auch, die aus dutzenden Gefäßen bestehende Installation „Insel“ von Klaus Rinke erneut aufzubauen. Die komplexe Konstruktion, die von rieselndem Wasser durchströmt wird, war Teil der Ausstellung „Über Zeit und keine Zeit mehr zu haben“ aus dem Jahr 2017. Auch Luise Kimmes farbenfrohen, tanzenden Holzfiguren oder der sich lasziv räkelnde „Satyr“ von Stephan Balkenhol können wiederentdeckt werden. Im Rahmen der Sammlungspräsentation sind einige Werke zum ersten Mal im Skulpturenpark zu sehen, darunter etwa die Arbeit „Raumplastik weiß 1975/42“ von Norbert Kricke oder Richard Deacons Edelstahlrelief „Alphabet F“ von 2011.

Auch wird ein Teil der im Außengelände installierten Dauerausstellung umgestaltet und um neue Exponate ergänzt. Darunter sind Skulpturen von Georg Baselitz, Erwin Wurm und Not Vital, die dem Waldfrieden als Dauerleihgaben anvertraut wurden. Hinzu kommt Mischa Kuballs kinetische Installation „rotating_mirror_horizontal“, die er extra für den Skulpturenpark geschaffen hat. Das Werk stimmt die Betrachter schon vorab auf die im Oktober beginnende Einzelausstellung des Medienkünstlers ein.

Als Bildhauer wird mir zunehmend das enorme Potenzial bewusst, dass die Skulptur nicht nur als Quelle neuer Formen, sondern auch neuer Ideen und emotionaler Erfahrungen bietet. Die Skulptur verfügt über eine Bandbreite und Tiefe, die nicht durch das Werk eines einzelnen Bildhauers, ja nicht einmal durch die Ästhetik oder Haltung einer einzelnen Gruppe von Bildhauern abgedeckt werden können. Die Ausstellungen, in denen Werke von ganz unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern im Skulpturenpark gezeigt werden, stellen einen Versuch dar, etwas von dem unglaublichen Reichtum zu vermitteln, den die Skulptur zu bieten hat.“ (Tony Cragg)

Skulpturenpark Waldfrieden

Die Gründung und Einrichtung des Skulpturenparks ist der privaten Initiative des in Wuppertal lebenden britischen Bildhauers Tony Cragg zu verdanken. Dreißig Jahre nach Beginn seiner Ausstellungstätigkeit suchte er nach einem dauerhaften Ausstellungsgelände für Skulptur im Freien und entdeckte das verwaiste Anwesen Waldfrieden, das er 2006 erwarb. Noch im selben Jahr begann die Umgestaltung von Parkanlage und Gebäuden, die nach langem Leerstand umfassend saniert und modernisiert werden mussten. In Wertschätzung der historischen Anlage wurden vorhandene Bausubstanz und materieller Bestand möglichst weitgehend erhalten, und trotz Umrüstung von Park und Gebäuden für die neue Nutzung blieb ihre geschichtliche Dimension bewahrt. 2008 wurde der Skulpturenpark in der Trägerschaft einer gemeinnützigen Stiftung der Familie Cragg eröffnet. Er beherbergt eine stetig wachsende Skulpturensammlung, darunter Ausschnitte aus dem umfangreichen Werk Tony Craggs. Begleitend werden in drei Hallen Wechselausstellungen gezeigt.

Bildnachweis: Richard Long, Maritime Spirale, 2008. © VG BildKunst, Bonn 2023. Foto: Michael Richter


Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal

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