22. Januar – 18. Februar 2023
Künstlerforum Bonn


Pressevorbesichtigung: 19. Januar 2023 von 10.30 bis 11.30 Uhr

Lothar, Kyrill, Friederike und Zeynep – mindestens einer dieser Namen ruft in uns Erinnerungen in Form von Bildern von zerstörten Bahntrassen und Gebäuden, umgestürzten Strommasten, Sturmfluten und vor allem entwurzelter Bäume oder sogar komplett verwüsteter Wälder, hervor. An diesen Zerstörungen wird das Fortschreiten des Klimawandels besonders deutlich, denn nicht nur der Sturm an sich, sondern auch die schwinden den Widerstandskräfte von Bäumen und Wäldern sind ein Indiz dieses unaufhaltsamen Prozesses.

Das Orkantief Friederike gab 2018 den Anstoß für das Gemeinschaftsprojekt „der Wald und der Sturm“, in dem zehn Künstler*innen eine gemeinsame Plattform für ihre individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Wald erarbeitet haben.

Nach Stationen in Remscheid, Wuppertal, Bensberg und Königswinter zieht die Ausstellung „Der Wald und der Sturm“, die sich jedes Mal wieder verändert und erweitert vom 22. Januar bis zum 18. Februar 2023 im Künstlerforum Bonn ein – und gehört damit zu der Reihe von Ausstellungen im Künstlerforum, die sich auch mit Problemen der Gegenwart beschäftigen. Gezeigt werden neben dem Medium der Malerei, Fotografien, Objekte und Videoarbeiten. Die gezeigten Werke beschäftigen sich auf ganz individuelle Weise mit den Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder – so verdeutlichen sie neben dem Vergehen auch das Entstehen von Neuem durch Naturkatastrophen.

Andere Arbeiten visualisieren die Ästhetik der Vergänglichkeit in der Natur, indem z.B. Wurzeln, Äste, Rinden und Stämme unter Glocken, in Vitrinen oder Röhrchen in einen musealen Kontext gestellt werden. Wissenschaftliche Fragestellungen werden in Form von Installationen aus Europaletten und Säcken mit Komposterde eruiert.

Holzscheiben gefertigt aus dem Holz der Sturmbuchen, an den Seiten oder den Flächen mit roter Frostmarkierungsfarbe lackiert, erinnern an die gewaltigen Zerstörungen. Kombinationen aus Schrift und Bild, lassen uns ehrfürchtig Sturm und Wald entgegenblicken.

Die zehn künstlerischen Positionen bieten den Betrachtenden vielfältige Ansätze, sich mit dem

Thema „Wald und Sturm“ zu befassen und über die eigene Beziehung zum Wald in Kontakt zu

kommen. Die Ausstellung thematisiert den Klimawandel am Beispiel Wald, zeigt aber auch unerwartete Perspektiven und freudvolles Staunen.

Die Gruppe „der Wald und der Sturm“ wurde aktuell mit dem Umwelt-Award des Stadtverbandes Kultur Bergisch Gladbach und Umgebung ausgezeichnet.

Ausstellende Künstler*innen:
Markus Bollen, Andréa Bryan, Christine Burlon,
Christian von Grumbkow, Veronika Moos, Isabel Oestreich, Beatrix Rey, Margret
Schopka, Eva Wal und Katja Wickert.
Bildnachweis: ©Veronika Moos, „gebraucht und getrieben“, organisches Archiv,(Foto: Veronika Moos)


Programm

22. Januar 2023: Vernissage
11.30 Uhr
Rundgang mit Susanne Grube (Leitung Küfo Bonn) und
künstlerischen Interventionen
Performance „Holz-Säge-Cello“ – Veronika Moos, Isabel
Oestreich und Christine Burlon
Performance „Terra“ – Andréa Bryan

29. Januar 2023:
11Uhr
„Waldandacht – open space“ Isabel Oestreich und
Veronika Moos
15 Uhr
„Der heimliche Wald“ Lesung mit Klang von Eva Wal
mit Katja Wickert
anschließend: Künstlergespräch Eva Wal und Katja Wickelt

05. Februar 2023:
15 Uhr
Vortrag „Der Wald – eine Verantwortung für Generationen“ Förster Jörg Fillmann
anschließend: Künstlergespräch Andréa Bryan und Margret Schopka

12. Februar 2023:
15 Uhr
Künstlergespräch Markus Bollen, Christine Burlon, Christian von Grumbkow, Beatrix Rey
17 Uhr
Vortrag „Wald – Mythos und Wirklichkeit“ Prof. Dr. Jakob Ryhner Bonn Alliance
für Nachhaltigkeitsforschung


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