23. März bis 2. Juni 2024

Stiftung Schloss Neuhardenberg


Pressekonferenz: 20. März um 11 Uhr 

Eröffnung: 23. März um 15 Uhr 

Die erste Sonderausstellung der Stiftung Schloss Neuhardenberg in diesem Jahr ist dem Berliner Impressionismus gewidmet. Die Ausstellung möchte vor allem die Vielfalt zeigen, mit der Künstlerinnen und Künstler des Berliner Impressionismus das Charakteristische der brandenburgischen Landschaften darstellten. So sind neben berühmten Künstlern wie Walter Leistikow, Lesser Ury und Karl Hagemeister auch Werke von Künstlern zu sehen, die heute meist nur einem Fachpublikum bekannt sind und in der Ausstellung neu entdeckt werden können. Die Malerin Julie Wolfthorn steht stellvertretend für die Frauen, die die Berliner Künstleravantgarde am Ende des 19. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt haben.
41 Gemälde sind in der Ausstellung versammelt.
Bei den Gemälden handelt es sich um Leihgaben aus Berliner Museen wie dem Bröhan-Museum,
dem Stadtmuseum, der Berlinischen Galerie sowie von zahlreichen Privatsammlern.
Einige Werke werden erstmalig in einer Ausstellung gezeigt. Die Ausstellung zeigt spektakulär inszenierte Landschaftsgemälde, die bis heute berühren. Die dahinterliegende Geisteshaltung erscheint äußerst aktuell: Der Impressionismus war in Deutschland eng verbunden mit einem Wunsch nach Naturnähe und Ursprünglichkeit, ausgelöst nicht zuletzt von einem Gefühl der Überforderung durch Technisierung, Beschleunigung und Verstädterung. In diesem Sinne sollten die oft skizzenhaft wirkenden, nach Frankreich orientierten Gemälde keineswegs als brav missverstanden werden. In ihrer Zeit wurden sie als avantgardistisch wahrgenommen und stießen im konservativen Kaiserreich auf Widerstand.
Der Impressionismus verfing in Deutschland deutlich später als in Frankreich. Er hatte in Berlin sein Zentrum und konnte hier ganz eigene Stilmerkmale entwickeln. Die Landschaften wurden nun nicht mehr im Atelier komponiert, sondern an Ort und Stelle ausgeführt, um in Naturausschnitten das Besondere des Moments – Wetter, Licht, Jahreszeit und insbesondere atmosphärische Himmel – im Bild festzuhalten. Die markanten Landschaften Brandenburgs, die vorhergehenden Künstlergenerationen als langweilig gegolten hatten, erschienen als Kontrast zur rasanten Modernisierung Berlins nun attraktiv und wurden zum vielgemalten Motiv.
Mit ihrem Versuch, das städtische Leben in ihren Bildern auszublenden und sich auf eine neue Art der Natur zu nähern, war für die Protagonisten mehr verbunden als der Wunsch nach künstlerischer Weiterentwicklung. Sie verstanden den Impressionismus vor allem als Lebenshaltung, aber auch als Opposition gegen den akademischen Kunstbetrieb, die sich in Gründungen von Künstlervereinigungen wie der Berliner Secession niederschlug

Bildnachweis: Philipp Franck, Der Wannsee, 1914.


STIFTUNG SCHLOSS NEUHARDENBERG

Sybelstraße 63 | 10629 Berlin

+49 (0) 30 889 290 0

info@schlossneuhardenberg.de

www.schlossneuhardenberg.de

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