COLD SHELTER / SCHUTZRAUM
01. Juli – 27. August 2023
Haus am Lützowplatz
Eröffnung: Freitag, 30. Juni 2023, 19 Uhr
Mit Werken von:
Lucia Margarita Bauer (Berlin)
Beni Bischof (St. Gallen)
Oliver Blum (Köln)
Alexander Kluge (München)
Lilli Kuschel + Anna Fiedler (Berlin)
Armin Linke (Berlin)
Radenko Milak (Banja Luka)
Bettina Pousttchi (Berlin)
Sophia Tabatadze (Berlin)
Philip Topolovac (Berlin)
Die Ausstellung »Cold Shelter / Schutzraum« entfaltet im Zusammenspiel der Formate und Medien ein ausdifferenziertes Begriffscluster, das den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung neue Blickwinkel auf einen Interpretationsraum liefert, der durch Pandemie, Krieg, Terror und Desinformation derzeit permanent neue Bedeutungen zugeschrieben bekommt. Dabei ist die Ausstellung leicht zu rezipieren, weil jede einzelne Position eine klare Perspektive bietet, und somit in der Akkumulation der Perspektiven einem physischen wie immateriellen Begriff in seiner Vielschichtigkeit auf den Grund geht. Die Ausstellung, die mit ihrem Titel eine Ballade der US-amerikanischen Band Spain (»Blue is such a cold shelter«) zitiert, macht deutlich, wie nötig der Schutzraum für den Menschen in Krisenzeiten ist – insbesondere, wenn der Mensch sich der Neuordnung der Gesellschaft und der Welt überhaupt erst langsam bewusst wird. Die Ausstellung wird somit zur Erkenntnisschnittstelle, zu einem wichtigen Werkzeug des Selbstschutzes.
Max Dax: »Der Begriff des Schutzraums steht heute wie kaum ein zweiter im Fokus. Durch den Krieg in der Ukraine und die nukleare Bedrohung wird wieder offen über die Notwendigkeit von Bunkern gesprochen. Die Pandemie hat die Zivilgesellschaften weltweit dazu erzogen, Sicherheitsabstände einzuhalten und permanent unsichtbare Schutzräume zu akzeptieren bzw. einzurichten. Und für Minoritäten und religiös oder sexuell Andersdenkende sind Schutzräume wie nicht zuletzt das Berghain im Angesicht von hemmungsloser Hassrede im Netz wie auch gewalttätigen Übergriffen auf der Straße zu lebenswichtigen Einrichtungen geworden. Und nicht zuletzt Kulturschaffende sind zunehmend darauf angewiesen, dass ihre Schutzräume – Ateliers, Ausstellungs- und Diskursräume nicht verschwinden.«
Bildnachweis: Sophia Tabatadze, „What we thought was a wall turned out to be a curtain“, Installation, 2004
Haus am Lützowplatz
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