27. Juli 2024 bis 1. Januar 2025
Skulpturenpark Waldfrieden


Berta Fischer (*1973) verwendet transparente Materialien wie thermoplastisches Acrylglas in verschiedenen Farben, Stärken und Größen, um einen subtilen Dialog über die Natur von Form und Licht zu führen. Das Ergebnis ihrer Arbeit erinnert an glänzende oder reflektierende High-Tech-Stoffe und virtuelle Zeichnungen, die in einer kreisenden Bewegung im Raum schweben. Jenseits der Schwerkraft machen ihre Arbeiten das Ungeordnete, Chaotische und Unvorhersehbare sichtbar.

Im lichtdurchfluteten oberen Ausstellungspavillon des Skulpturenpark Waldfrieden zeigt Berta Fischer unter anderem eine Adaption einer ihrer Arbeiten, die wie eine Wolke im Raum schwebt. Andere Arbeiten definieren den Raum vom Boden und der Wand ragend. Fischer arbeitet spielerisch mit biomorphen, kristallinen und fließenden Formbewegungen. Kaum sichtbar an der Wand befestigt, im Raum freischwebend oder von der Decke hängend, vermitteln ihre Arbeiten eine Leichtigkeit, die für das Werk der Künstlerin charakteristisch ist.

Jede Skulptur entsteht in einem mehrstufigen Prozess, der von CAD-Zeichnungen über computergesteuerte Laserschnitte bis hin zur eigentlichen Formgebung von Hand reicht. Auf diese Weise lenkt Fischer den Blick auf die Eigenschaften des Materials, auch wenn die Formen, die sie daraus schafft, darüber hinwegtäuschen können. Durch geduldiges Biegen der erhitzten Platten entstehen jene filigranen Faltungen, die den Eindruck plötzlich eingefrorener Bewegungen erwecken: belebt und unbeweglich zugleich, starr und fragil. Obwohl Fischer ausschließlich synthetische Materialien verwendet, erinnern ihre Skulpturen an eine Landschaft aus gleichsam geträumten, ungeahnten Naturformen. Der Weg, den Fischers Arbeiten hier einschlagen, führt von der Form zur Form. Ihre Plastiken zeigen, dass Form nichts Festes ist, sondern die Möglichkeit der Veränderung.

Berta Fischer lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat in zahlreichen internationalen Institutionen ausgestellt, darunter die Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main, La Friche in Marseille, Frankreich, das Haus am Waldsee in Berlin, das SCAD Museum of Art in Savannah, USA, das ZKM in Karlsruhe, das Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich, Schweiz, der Oldenburger Kunstverein in Oldenburg und das Kunstmuseum Stuttgart. Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen des Museum Ludwig in Köln, des Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich sowie in bedeutenden Privatsammlungen in Nordamerika und Europa.

Bildnachweis: Berta Fischer, Installationsansicht „Into Space“, Haus am Waldsee, 2020, Foto: Roman März


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