26. Oktober 2024 – 23. März 2025
GfZK Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig


Mit Arbeiten von: Aykan Safoğlu, Chupan Atashi, Hamza Halloubi, İz Öztat & Zişan & BAÇOY KOOP, Larissa Araz, Maarit Bau Mustonen
Kuratiert von Naz Kocadere Ulu

Die Ausstellung unternimmt den Versuch, den hegemonialen Kanon herauszufordern, ihn umzuschreiben und auszutricksen. Sie rückt Individuen, Tiere, Objekte und historische Figuren in den Mittelpunkt, die kreative Formen der Selbstbehauptung entwickelt haben, weil sie einst an die Ränder dieser Welt gedrängt wurden. Vielleicht gelingt es uns, die in diesem Kanon enthaltenen ungerechten und einseitigen Erzählungen zu entlarven, indem wir Pfade abseits des Etablierten beschreiten, die uns durch das außer Acht gelassene Hinterland führen. Die Ausstellung lädt dazu ein, die dunklen Geister (autoritäre Regime, orientalistische Blicke, von Staaten oder auch Archiven ausgehende Formen der Unterdrückung) aus ihren verstaubten Bibliotheken zu verjagen. Und schließlich stellt sie die Frage: Wie lässt sich das, was einst aus dem Kanon herausgefallen ist, neu in ihn einschreiben? Die eingeladenen Künstlerinnen erproben Methoden, anhand derer sich Fragmente jener Narrative offenlegen lassen, die hinter Strategien wie Aneignung, Manipulation oder Maskierung stecken. Zu sehen sind Fotografien, Skulpturen, Installationen sowie Videoarbeiten von Künstlerinnen aus verschiedenen Regionen der Welt.

Die Kuratorin der Ausstellung, Naz Kocaderere Ulu, ist 2024 kuratorische Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Dieses internationale Stipendienprogramm fördert herausragende künstlerische Projekte und den kulturellen Austausch in Sachsen. Ziel des Stipendiums ist es, den internationalen, kulturellen Austausch zu fördern und transkulturelle Phänomene zu erforschen.

Die Austellung wird durch den Dr. Klaus Schaffner Preis und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gefördert. Sie wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Präsentationen von Aykan Safoğlu, İz Öztat und Larissa Araz werden von SAHA unterstützt. Die Präsentation von Maarit Bau Mustonen wird von Frame Contemporary Art Finland unterstützt.

Naz Kocadere Ulu (geb. in Izmir, TR) lebt in Istanbul, TR. Nach ihrem MA Cultural Management nahm sie am Kuratorischen Programm von de Appel Amsterdam teil und realisierte Projekte in der Türkei und den Niederlanden. Sie forscht im Rahmen internationaler Begegnungen zu Ausdrucksformen kultureller Zugehörigkeit und Sprache.

Aykan Safoğlu (geb. Istanbul, TR) lebt in Wien, AT. In seinen Inszenierungen entstehen disziplinübergreifende Narrative. Darin setzt er sich mit Migration, familiärer Historie und Geschichte auseinander. Mit hybriden künstlerischen Formaten fragmentiert, dokumentiert und reproduziert er ontologische Fragen zu Film, Fotografie und Performance, um sie neu zu formulieren.

Chupan Atashi (geb. in Teheran, IR) lebt in Amsterdam, Niederlande, und Washington, DC, USA. Atashis künstlerische Praxis umfasst Bildhauerei, Zeichnung, Animation, Fotografie, Schreiben, Sound, Performance und Installation.

Hamza Halloubi (geb. in Tanger, MA) ist ein multidisziplinär arbeitender Künstler mit Schwerpunkt auf Video und Malerei. Er lebt und arbeitet derzeit in Brüssel (BE), Tanger (MA) und Amsterdam (NL).

İz Öztat (geb. Istanbul, TR) lebt in Istanbul und Berlin, DE. Sie arbeitet als bildende Künstlerin allein oder in Kollektiven. Sie verwendet verschiedene Medien und verfolgt einen forschungsbasierten Ansatz. Dabei untersucht sie, wie sich gewaltvolle Geschichte in Formen, Materialien, Raum und Sprache fortsetzt.

Larissa Araz (geb. Istanbul, TR) lebt in Istanbul. Als bildende Künstlerin arbeitet sie zu Themen wie alternative Geschichte oder nicht-menschliche Zeug*innenschaft und dazu, wie dominante Ideologien durch institutionell produziertes Wissen konstruiert werden.

Maarit Bau Mustonen (geb. in Vantaa, FI) lebt in Helsinki, FI. Sie arbeitet in verschiedenen Medien: Text, Bild, Installation, Publikation, Ton und Performance.

Bildnachweis: Hamza Halloubi, Writing Back, 2019-2021, Intallationsansicht


Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
Karl-Tauchnitz-Straße 9-11
04107 Leipzig
+49 0341 14081-25
Erreichbar: Mo–Do
Ausstellungen und Programm: www.gfzk.de, Instagram @gfzk.leipzig

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