COUNTRY BIN PULL’EM. EIN GEMEINSAMER BLICK ZURÜCK
1. November 2024 bis 31. August 2025
Weltkulturen Museum
Welche Bedeutung haben jahrtausendealte Felsbilder aus Australien heute? Welches Potential haben ethnografische und historische Sammlungen für Indigene Communities, Museen und das postkoloniale Miteinander? Gemeinsam mit den Indigenen Gemeinschaften der Wanjina Wunggurr – den Woddordda, Ngarinyin und Wunambal – richtet das Weltkulturen Museum den Blick zurück auf die Frankfurter Frobenius-Expedition in das Kimberley Gebiet Nordwestaustraliens im Jahre 1938.
Zu sehen sind monumentale Felsbildkopien, historische Expeditions-Fotografien und ethnografische Objekte sowie zeitgenössische Arbeiten Indigener Künstlerinnen und Künstler, die in Auseinandersetzung mit den Sammlungen des Frobenius-Instituts und des Weltkulturen Museums entstanden sind.
Die Ausstellung „Country bin pull’em“ geht zurück auf die gemeinsame Auseinandersetzung mit der Forschungsgeschichte der Expedition sowie mit aktuellen Interpretationen des Indigenen Kulturerbes. Daneben werden auch Fragen der Sammlungsprovenienz angesprochen und Möglichkeiten einer digitalen Rückkehr des kulturellen Erbes thematisiert. Der Titel auf Kimberley Kriol „Country bin pull’em“ wurde von den Indigenen Kooperationspartnern gewählt.
Er spielt auf eine Umkehr der Perspektiven an und unterstreicht die Handlungsmacht ihrer Heimat: „Das Land hat sie zu sich gezogen!“ verdeutlicht die Indigene Perspektive, dass das ‚beseelte‘ Land selbst – das „Country“ – die deutschen Forscher*innen zu sich geholt habe. Dieselbe Handlungsmacht habe auch nach über 80 Jahren zur Wiederbelebung der Beziehungen zwischen den Wanjina Wunggur Gemeinschaften und den Frankfurter Sammlungs-Institutionen geführt. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines langjährigen internationalen Forschungsprojektes, das auf die Initiative der Wanjina Wunggurr Gemeinschaften zurückgeht und einen Beitrag zur Dekolonisierung der Museumssammlung leisten möchte.
Kooperationspartner
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Weltkulturen Museums mit den Aboriginal Corporations Dambimangari, Wilinggin und Wunambal Gaambera sowie dem Frobenius-Institut der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und dem Centre for Rock Art Research der University of Western Australia in Perth.
Co-Kuratorinnen und Co-Kuratoren sowie beteiligte Personen:
Rona Charles, Kim Doohan, Christina Henneke, Richard Kuba, Lloyd Nulgit, Pete O’Connor, Martin Porr, Eva Ch. Raabe und Leah Umbagai
Kuratorische Leitung
Matthias Claudius Hofmann (Kustos Ozeanien)
Projektassistenz
Isabel Kreuder (wissenschaftliche Volontärin, Abteilung Ozeanien) Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29, 60594 Frankfurt am Main Eintritt: 7 € / ermäßigt 3,50 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei! Öffnungszeiten: Mi 11 – 20 Uhr, Do – So 11 – 18 Uhr
KÜNSTLERINNENGESPRÄCH
Sonntag, 3. November, 15 Uhr
Künstlerinnengespräch in „Country bin pull’em“
Mit Leah Umbagai (Woddordda Traditional Owner und Künstlerin), Rona Googninda Charles (Ngarinyin Traditional Owner, Künstlerin und Kulturreferentin W.A.C.), Matthias Claudius Hofmann (Kustos Ozeanien-Sammlung)
Die Wanjina Wunggurr-Künstlerinnen und Co-Kuratorinnen sind extra aus Australien angereist, um die Ausstellung „Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück“ zu eröffnen. In ihrem Gespräch mit Kurator Matthias Claudius Hofmann teilen sie ihr traditionelles Wissen mit den Besuchern und Besucherinnen und sprechen über die Zusammenarbeit mit den Frankfurter Institutionen und die Entstehung der Ausstellung.
In englischer Sprache
7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Ohne Anmeldung
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
THEMENFÜHRUNG
Mittwoch, 6. November, 19 Uhr
„Historische Sammlungen in neuen Beziehungen“
Mit Christina Henneke (Ethnologin)
Welche Bedeutung haben die historischen Archiv- und Sammlungsmaterialien heute für die Indigene Gemeinschaft der Wanjina Wunggurr? Die Themenführung lädt dazu ein, zentrale Aspekte der gemeinsamen Forschungsarbeit kennenzulernen, die der Ausstellung zugrunde liegt. Sie gibt Einblicke in die Neubewertung historischer Fotografien, Felsbildkopien und Archivdokumente durch die Indigenen Forschungspartnerinnen und –partner und stellt diese in einen Dialog mit den zeitgenössischen Werken der Ausstellung. 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Ohne Anmeldung
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
KURATORENFÜHRUNGEN
Sonntag, 10. November, 15 Uhr
Sonntag, 24. November, 15 Uhr
„Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück“
Mit Matthias Claudius Hofmann (Kustos Ozeanien-Sammlung)
Welche Bedeutung haben jahrtausendealte Felsbilder aus Australien heute? Welches Potential haben ethnografische und historische Sammlungen für Indigene Communities, Museen und das postkoloniale Miteinander? Gemeinsam mit den Indigenen Gemeinschaften der Wanjina Wunggurr – den Woddordda, Ngarinyin und Wunambal – richtet das Weltkulturen Museum den Blick zurück auf die Frankfurter Frobenius-Expedition in das Kimberley Gebiet Nordwestaustraliens im Jahre 1938. In der Kuratorenführung werden Themen der gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Forschungsgeschichte der Expedition sowie mit aktuellen Interpretationen des Indigenen Kulturerbes diskutiert. Daneben werden auch Fragen der Sammlungsprovenienz angesprochen und Möglichkeiten einer digitalen Rückkehr des kulturellen Erbes thematisiert. Kurator Matthias Claudius Hofmann illustriert anhand ausgewählter Beispiele diese Zusammenhänge und gibt vertiefende Einblicke in die Ausstellung. 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Ohne Anmeldung
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
ÖFFENTLICHE FÜHRUNG
„Country bin pull‘em. Ein gemeinsamer Blick zurück“ Samstag, 16. November, 15 Uhr
Mit Isabel Kreuder (wissenschaftliche Volontärin) Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29, 60594 Frankfurt am Main Eintritt 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
FÜHRUNG FÜR PÄDAGOG*INNEN
Mittwoch, 27. November, 18-19.30 Uhr
Einführung in die Ausstellung „Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück“ für Pädagog*innen Mit Stephanie Endter (Leitung Bildung und Vermittlung)
Stephanie Endter, die Leiterin Bildung und Vermittlung, gibt eine kostenlose Führung durch die neue Ausstellung „Country bin pull’em“ speziell für Pädagoginnen und Pädagogen. Dabei wird auch das neue Vermittlungsprogramm vorgestellt. Kostenlos.
Mit Anmeldung über weltkulturen.bildung@stadt-frankfurt.de
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
SONDERFÜHRUNG
Samstag, 30. November, 15 Uhr „Willkommen im Weltkulturen Museum“ Mit Alex Novačesković (Kulturvermittlerin) Was ist ein ethnologisches Museum? Wer arbeitet hier? Wie entstehen die Ausstellungen? In dieser Führung lernen die Teilnehmenden das Weltkulturen Museum kennen und gehen gemeinsam durch die aktuelle Ausstellung. Die Vermittler*innen berücksichtigen das Sprachniveau der Teilnehmenden.
Kostenlos. Ohne Anmeldung
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
WELTKULTUREN VERANSTALTUNGEN
Sonntag, 17. November, 15-17 Uhr „Bilder vertonen“
Familienworkshop mit Ausstellungsbesuch Mit Gregor Glogowski (Kulturvermittler)
Kann ein Kunstwerk wie ein Musikstück Klänge produzieren? Haben Bilder einen bestimmten Rhythmus und können Farben laut oder leise sein? Nachdem die Teilnehmenden die Geschichten und Bedeutung der Kunstwerke und Felszeichnungen in der Ausstellung „Country bin pull‘em. Ein gemeinsamer Blick zurück“ kennengelernt haben, vertonen die Teilnehmer*innen ausgesuchte Werke und erschaffen dabei kurze musikalische Kompositionen. Ab sechs Jahren. 6 Euro. Mit Anmeldung unter www.weltkulturenmuseum.de
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
Samstag, 30. November, 15 bis 17 Uhr
„Kleine Held*innen ganz groß“ Satourday-Workshop für Familien mit Kindern
Mit Irina Scelsi (Kulturvermittlerin)
Haben wir Superkräfte? Sind wir offen, mutig und stark? Zusammen besuchen wir die Ausstellung „Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück“ und suchen gemeinsam nach Bildern, Symbolen oder Geschichten, die Stärke ausdrücken. Danach entwickeln wir eigene Collagen aus mutigen Bildern, Zeichen und Wörtern. Ab sechs Jahren, kostenlos
Mit Anmeldung unter weltkulturen.bildung@stadt-frankfurt.de
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
Bildnachweis: Rona Charles, Bradwodingari, 2023, genehmigt durch Wilinggin Aboriginal Corporation, Sammlung Weltkulturen Museum. Foto: Wolfgang Günzel
Weltkulturen Museum
Schaumainkai 29-37
60594 Frankfurt am Main
T + 49 (0) 069 212 45115
F + 49 (0) 069 212 30704
weltkulturen.museum@stadt-frankfurt.de
www.weltkulturenmuseum.de