DIE DINGE ÄNDERN WIE SIE SIND
7. bis 28. April 2024
Künstlerforum Bonn
Collection des amateurs – Einblicke in die Sammlung Roland Uphoff
Das Erwerben und Sammeln von Kunstwerken durch Privatpersonen war stets ein wichtiger Bestandteil des Kunstbetriebs. Immer steckt dahinter ein starkes persönliches Interesse, eine Freude bis hin zu einer Leidenschaft, sich mit individuellen Werken zu umgeben und sich mit ihnen und den schaffenden Künstlerinnen und Künstlern auseinanderzusetzen. Sammlungen wachsen und wandeln sich über ihre Entstehungszeit hin und spiegeln nicht nur Veränderungen persönlicher Vorlieben und Interessen, sondern auch die jeweils aktuellen Strömungen in der zeitgenössischen Kunst insgesamt.
Roland Uphoff sammelt bereits seit über 25 Jahren und konnte so eine sehr umfangreiche Sammlung aufbauen. Im Künstlerforum Bonn können wir nun einen spannungsvollen Einblick in einen Ausschnitt daraus erlangen. Das Ausstellungskonzept sieht vor, schwerpunktmäßig Arbeiten von Künstlerinnen zu zeigen, die sich zum einen mit einem überholten und stereotypen Bild von Frauen beschäftigt, zum anderen werden Werke gezeigt, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten und Widersprüchen auseinandersetzen.
Das Miteinander in unserer Gesellschaft hat sich verändert. Individuelle Lebenswirklichkeiten, Lebensumstände und damit einhergehende Traditionen sind im 21. Jahrhundert immer mehr in den Fokus der Kunst gerückt. Es stellt sich die Frage, ob hierbei die Kunst immer stärker auf die neueste Moral der Gegenwart festgelegt wird oder ob nicht vielmehr andersherum Kunst auch gesellschaftliche Strukturen hinterfragen muss und neue Perspektiven eröffnen sollte. Kunst muss eine provokative Qualität haben, soziokulturelle Debatten in Gang setzen und gesellschaftliche Relevanz besitzen.
Bekannte und weniger bekannte Namen treffen aufeinander: Von Caroleen Schneemann, „Joys And“, 1963 über Arbeiten von Valie Export 1972, 2023 und Ulrike Rosenbach „Trümmerfrauen“, 1996, bis hin zu jungen, politisch aktiven Künstlerinnen wie u.a. Cornelia Renz, „Good Evil. Pfui“, 2015, und Selja Kameric, „Behind The Scenes I“, 2019, Fort, „Ich bin Gott“, 2018, wird ein breites Spektrum von kritischen
Positionen präsentiert.Demgegenüber sind Frauenbilder von Thomas Schütte, „Frauen“, 2006 und „Elisabeth I“ von Gerhard Richter oder der Torso von Skender Hyseni 2022 zu sehen.Darüber hinaus beschäftigen sich Künstlerinnen wie Nohemi Perez, 2023, oder auch Chen Dandizi, 2023, mit der Frage, wie wir mit Natur umgehen. Ergänzt wird die Ausstellung mit weiteren jungen Künstlerinnen und Künstlern wie z. B. Tong Kunniao, Nevin Aladağ – gerade mit einer Solo-Schau im Max Ernst Museum vertreten – und Silke Albrecht sowie Lulita-July Dorn, die mit unterschiedlichen Medien, Malereien, Performances oder Installationen die gesellschaftlichen Veränderungen thematisieren.
Rahmenprogramm
Künstlerinnengespräch
Sonntag, 14. April um 15 Uhr
mit den Künstlerinnen Homa Emami, Cornelia Renz und Klara Virnich
moderiert von der Kunsthistorikerin Sophia Poloczek
Bildnachweis: Cornelia Renz, „Good Evil. Pfui“, 2015
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