20. Oktober bis 25. November 2023
Thomas Rehbein Galerie


Eröffnung: 20. Oktober, 18-21 Uhr

Peter Tollens (*1954, Kleve) legt den Prozess des Malens und die Malerei an sich offen. Seine Werke enthalten das Gefühl, Farbe von innen heraus zu enthüllen. Sie haben keinen literarischen Ansatz, sie wollen keine Geschichten erzählen. Vielmehr sind sie die Verarbeitung der Eindrücke von außen, von der Natur. Tollens sieht die Natur als seinen größten Konkurrenten und gleichzeitig als seine größte Inspirationsquelle. Aus klassischer Sicht ist er ein Impressionist, der versucht, die Eindrücke der Außenwelt als Stimmung widerzugeben.

In den Gemälden steht in der Masse zahlreicher Pinselstriche jeder einzelne von ihnen für sich selbst: Wie ein Treffen von Individuen, eine Gesellschaft der Farben, die in ihrer Gesamtheit an Gehalt gewinnt, und seit den 1970er Jahren durch sein Werk fließt. Die Pinselstriche sind klar und statisch und bewegen sich doch synästhetisch durch die Werke, wie „flüssige Geräusche“. Sie wandern scheinbar durch das Bild von außen nach innen, und von innen nach außen. Sie kommen aus der Natur und gehen zur Natur zurück, kommunizieren mit dem Licht, schließen sich mit ihm zusammen, changieren nach Tageszeit und Exposition farblich und in der Stimmung. Wie eigene Lebewesen passen sich die Bilder an ihr Umfeld an, oder bestimmen es – durch die Eindringlichkeit der hellen Farbtöne oder die Intensität der dunklen Farbtiefen.

Auch wenn die Malereien auf den ersten Blick monochrom wirken, so sind es immer einige Farben und Farbschichten übereinander.

„Ich habe mich nie als monochromen Maler betrachtet“ – Peter Tollens Er verwendet die verschiedenen Maluntergründe als dreidimensionalen Raum und baut mit seinen Pinselstrichen, Farbauftrag für Farbauftrag, Ebene für Ebene und Schicht für Schicht darauf auf. Durch diese Schichtungen sind die Werke von Peter Tollens niemals flach, sondern stets nach vorne gerichtet. Sie sprechen eindeutig die Betrachtenden an, vermitteln an das Gegenüber, machen es zu ihrem Partner. Weil die Bilder oft ein eigenes Leben entwickeln, dem er als Maler ausgesetzt ist, ist es schlussendlich nicht mehr unbedingt er, der entscheidet, welche Wendung der malerische Prozess nehmen wird. Im Prozess der Schöpfung eines Gemäldes tritt das Ego Peter Tollens dafür zurück.

In der Ausstellung yellow purple blue in green white red and of course grey sind vorwiegend Gemälde zu sehen, die die im Titel genannten Farben beinhalten. Das Spektrum der Bilder erstreckt sich über die Jahre 1987 bis 2023, und vermittelt ein Gefühl für die Entwicklung der Bildsprache und Farbbedeutungen in den Werken Peter Tollens.

Bildnachweis: Peter Tollens, Gonepteryx rhamni, 2023, Öl auf MDF / Oil on MDF, 42 x 37,5 cm


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