ADJUSTABLE MONUMENTS
26. Februar – 26. Juni 2022
Sammlung Philara
Welche Formen der Erinnerung braucht die Zukunft? Ausgehend von Konflikten rund um unsere Erinnerungskultur erleben wir zurzeit in verschiedenen Teilen der Welt eine Neubewertung sogenannter Denkmäler. In diesem Kontext stellt die Gruppenausstellung Adjustable Monuments die Frage, an wen, woran und vor allem in welcher Form wir uns zukünftig erinnern wollen.
Mit neun Positionen internationaler Künstler*innen und Künstler*innen-Kollektive, zeigt Adjustable Monuments Aspekte einer zeitgemäßen und zukunftsfähigen Erinnerungskultur.
Azra Akšamija, Maximiliane Baumgartner & Alex Wissel, Black Quantum Futurism, Danielle Brathwaite-Shirley, Zuzanna Czebatul {in Kooperation mit Lazaro Rincón, Léa Mainguy, Jullie Bijoux, Zoé Couppé, Natália Drevenáková, Kristýna Gajdošová, Yuliya Herhalava, Marie Olšáková, Samuel Stano, Marie Zandálková}, Aleksandra Domanović & Michael Blum, Petrit Halilaj, Ayrson Heráclito, Ülkü Süngün.
Immer häufiger beobachten wir, dass Denk-, Mahn- und Ehrenmale von demokratiefeindlichen Gruppen als Kulisse ihrer Auftritte und zur ideologischen Legitimierung ihrer einseitigen Geschichtskonstruktionen missbraucht werden.
Häufig versinnbildlichen sie auch den Ausschluss marginalisierter Gruppen. Neben der dringenden Frage, wer das Recht hat, Geschichte zu schreiben und von wem sie geschrieben wird, möchte die Sammlung Philara auch die Formen und Funktionen des Erinnerns sowie deren Entstehung und narrative Konstruktionen in den Blick nehmen und diskutieren. Welche historischen Gegenentwürfe lassen sich formulieren? Stehen Erinnerungen im Interesse von Staat und Kapital oder bieten sie ein Feld gesamtgesellschaftlicher, ständiger Verhandlungen? Die Positionen der Ausstellung umfassen dabei neue Ansätze der Erinnerungskultur unserer Gegenwart, die sich auf diverse Praxen beziehen: Darunter beispielsweise rituelle Handlungen und die Hinwendung zu immateriellen, temporären, flexiblen, interaktiven, prozessorientierten, multidirektionalen oder kollektiven Zugängen. In ihnen wird die Stellvertreterfunktion, das Verständnis von Zeitlichkeit, die Praxis des Erinnerns und die Materialität von Monumenten neu formuliert und um wichtige Aspekte der aktuellen Debattenkultur, beispielsweise um politische Vergabeprozesse und Repräsentanz, erweitert.
Bildnachweis: Danielle Brathwaite-Shirley_We are here because of those who are not, 2021
Sammlung Philara
Birkenstraße 47
40233 Düsseldorf
www.philara.de