AUGENBLICKE – Die Skizzen von Philipp Janz
15. Dezember 2021 bis 06. März 2022
Landesmuseum Mainz
Verwunschene Uferszenen des Mittelrheintals, farbige Wolkenkonstellationen, zahlreiche Tier- und Menschenstudien – die Skizzenbücher von Philipp Janz (1813-1885) sind erfrischende Fundgruben und halten seine persönlichen Beobachtungen einer längst vergangenen Zeit fest. Eine Auswahl davon zeigt das Landemuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) in einer Kabinettausstellung vom 15. Dezember bis 6. März 2022 in der Graphischen Sammlung. Der Nachlass von Philipp Janz befindet sich bereits im Landesmuseum Mainz und wurde kürzlich durch die Neuerwerbung zweier Skizzenbücher durch den Verein der Freunde des Landesmuseums Mainz ergänzt.
Philipp Janz ist ein Mainzer Künstler, der an den damals berühmten Kunstschulen in Düsseldorf und München ausgebildet wurde und ab 1841 in seiner Heimatstadt Mainz als Konservator und Restaurator an der Städtischen Gemäldegalerie, dem heutigen Landesmuseum Mainz, arbeitete. Hier erwarb er sich einen überregionalen Ruf und wurde auch in anderen Städten wie Köln oder Frankfurt engagiert, wo er unter anderem beim Umzug des Städelschen Kunstinstituts in das neue Gebäude am Museumsufer half.
Seine Skizzenbücher bilden den Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung. Eines dieser kleinen Bücher, in das er seine faszinierenden Momentaufnahmen mit wenigen Strichen skizzierte, scheint der Künstler immer in der Manteltasche gehabt zu haben. Durch die Ortsbezeichnungen, wie etwa Frankfurt, Geisenheim, Bingen oder Bacharach, kann man seine Streifzüge durch die Natur und Gegend nachvollziehen. Alle Skizzen haben zahlreiche Bleistiftnotizen zu Farbangaben und der Komposition, aber etwa auch die Lichtsituation, Tageszeit oder die jeweiligen Handlungen der Dargestellten werden beschrieben.
Privat galt seine Leidenschaft vor allem den niederländischen Gemälden aus dem 16. und 17. Jahrhundert, von welchen er auch eine kleine Sammlung zusammentrug. Einige Werke aus dieser Sammlung gelangten nach seinem Tod in den Bestand der Gemäldegalerie Mainz. Als besondere Fähigkeit eignete er sich das perfekte Kopieren dieser Werke an. Hierzu studierte er zahlreiche Gemälde im Original, so dass auch einige seiner Bleistiftskizzen diese typischen niederländischen Landschaften zeigen. Darüber hinaus sind nur wenige Gemälde, die Landschaften mit figürlicher Staffage sowie Genrebilder zeigen, von ihm überliefert.
Bildnachweise: Philipp Janz: Haus am Wasser mit Weiden und anderen Studien, Bleistift, Aquarell, GDKE, Landesmuseum Mainz, Inv. Nr. GS 0/163
Philipp Janz: Genrestudien, Bleistift, Aquarell, GDKE, Landesmuseum Mainz, Inv. Nr. GS 1912/22
© GDKE – Landesmuseum Mainz (Kai Pelka)
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