24. Februar – 19. Juni 2022

Kunstmuseum Bonn


Während wir im alltäglichen Leben Luft als etwas Selbstverständliches betrachten, erscheint Luft in politischen und gesellschaftlichen Diskursen zurzeit als zentrales Element: In der Corona-Krise tragen wir Mund-und-Nasen-Schutz, um andere vor unserer Atemluft zu schützen, Wissenschaftler:innen untersuchen, welche Rolle Aerosole bei der Übertragung des Covid-19-Virus spielen, und Klimaaktivist:innen kämpfen für saubere Luft, um die Welt noch zu retten.

Spätestens seit der Renaissance gehört die Darstellung von Luft zu den künstlerischen Herausforderungen, der sich besonders die Malerei stellte. Luft als Material hingegen ist ein relativ junges Phänomen in der Kunst. Die Künstler:innen der Moderne strebten die künstlerische Aneignung der Welt wie auch ihre Entgrenzung und Transformation an. Es erscheint deshalb nur folgerichtig, dass sie sich der Luft nicht nur als Idee, sondern auch als Material zuwandten. Luft wurde nicht mehr nur als Wind, Wolken, Nebel, Dampf, Rauch oder Atem abgebildet, sondern bewusst als Werkstoff eingesetzt. Seither tritt Luft als Ausdrucksmedium und Thema zugleich in den bildenden, angewandten und darstellenden Künsten in Erscheinung.

Im Fokus der Ausstellung steht Luft als künstlerisches Material und als Träger von Formen und Ideen in der Bildenden Kunst. Die ausgestellten Werke sind, genauso wie das Material, das ihnen allen gemeinsam ist, mal raumgreifend, mal minimal oder gar unsichtbar, solide wie ephemer, drinnen wie draußen. Die Kunst stürmt, haucht, weht, pustet, verfliegt, atmet, säuselt und schwebt.

Mit Werken von Marina Abramovic / Ulay, Nina Canell, Christo, Charlotte Charbonnel, Judy Chicago, Andreas Gefeller, Hans Hemmert, Edith Kollath, Lang/Baumann, Piero Manzoni, Lucy Milanova, Yoko Ono, Otto Piene, Michael Pinsky, Arcangelo Sassolino, Rikuo Ueda, Timm Ulrichs, Andy Warhol, Martin Werthmann u.a.

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West sowie Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung.

Katalog

Anlässlich der Ausstellung erscheint im Snoeck Verlag ein Katalog mit Texten von Stephan Berg, Anna Döbbelin, Edith Kollath, Jan Philipp Nühlen und Barbara J. Scheuermann.

Bildnachweis: Edith Kollath, addressable volume, 2018, Video still, five channel video installation, © Edith Kollath


KUNSTMUSEUM BONN
Helmut-Kohl-Allee 2
D -53113 Bonn
T +49 (0)2 28-77 6209                          
www.kunstmuseum-bonn.de
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